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Wirtschaft Pfister kauft Möbel Hubacher

Gross-Übernahme in der Möbelbranche: Pfister kauft Möbel Hubacher. Zum Preis machen die beiden Aargauer Unternehmen keine Angaben. Der Zusammenschluss ist ein weiteres Beispiel für den Konzentrationsprozess in der Branche.

Die Pfister Arco Holding übernimmt per sofort Möbel Hubacher. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Nachfolge geregelt

Die Inhaberfamilie Medina-Hubacher habe für das Einrichtungshaus eine externe Schweizer Nachfolgeregelung gesucht, teilte der grösste Schweizer Möbelhändel Pfister mit. Möbel Hubacher werde weiterhin unter dem bisherigen Namen am aktuellen Standort in Rothrist weitergeführt und die bestehenden Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Möbel Hubacher mit einer Verkaufsfläche von 30'000 Quadratmetern und einer ebenso grossen Lagerfläche beschäftigt 200 Mitarbeitende.

Mit der Pfister Gruppe habe Hubacher einen Wunschpartner gefunden, der den Standort in Rothrist weiter stärken und ausbauen wolle, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Pfister baut führende Stellung aus

Rudolf Obrecht, Verwaltungsratspräsident der Pfister Arco Holding, betonte, dass das Unternehmen zu der langfristigen Strategie von Pfister passe. Man wolle über attraktive Standorte die führende Marktposition sowohl stationär als auch online ausbauen und den Marktanteil zu erhöhen.

2013 erwirtschaftete die Einrichtungsgruppe Pfister Arco Holding AG mit rund 2000 Mitarbeitenden einen Umsatz von 609,5 Mio. Franken, wie es auf der Website der Holding heisst. Grösste Tochtergesellschaft ist die Möbel Pfister AG mit 20 Filialen in der ganzen Schweiz.

Möbelhäuser leiden

Die Möbelbranche in der Schweiz hat wegen des starken Schweizer Frankens und nicht zuletzt wegen des Einkaufstourismus schwer zu kämpfen. So warf erst Anfangs November das traditionelle Möbelhaus Weibel in Endingen AG nach fünf Generationen das Handtuch. Das Unternehmen liegt nur vier Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

Aber nicht nur der Einkaufstourismus ist eine Herausforderung. Mit der Aufgabe des Euromindestkurses Mitte Januar verbilligten sich die Möbel der ausländischen Konkurrenz auf einen Schlag um gut 20 Prozent, aktuell liegt der Unterschied noch bei rund 10 Prozent. Das brach der Möbelfabrik Karl Schuler in Rothenturm SZ im August das Genick. 48 Angestellte stehen nach dem Konkurs auf der Strasse.

Branche im Umbruch

«Möbel waren in der Schweiz noch nie so günstig wie jetzt», bringt es Kurt Frischknecht von Möbelschweiz, dem Verband Schweizer Möbelhandel und -industrie, auf den Punkt. Die Übernahme von Hubacher sei ein weiterer Schritt im anhaltenden Konzentrationsprozess.

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