Die EU hat gegen die beiden Pharmakonzerne Johnson & Johnson und Novartis eine Strafe von insgesamt 16,3 Millionen Euro verhängt. Der US-Arzneimittelhersteller muss 10,8 Millionen Euro zahlen und sein Schweizer Rivale 5,5 Millionen Euro, teilte die EU-Kommission mit.
Krebskranken die günstigere Arznei verwehrt
Mit neuen Medikamenten können Pharmafirmen Millionen verdienen. Kommt ein billiges Nachahmerprodukt auf den Markt, drückt das den Gewinn. Johnson & Johnson wollte dies hinauszögern und sprach sich mit Novartis ab. Die Novartis-Tochter Sandoz sollte ihr Nachahmerprodukt in den Niederlanden zeitverzögert auf den Markt bringen. Nun hielten die Wettbewerbshüter fest: Die Konzerne haben von Juli 2005 bis Dezember 2006 Kranken den Zugriff auf günstigere Alternativen verwehrt.
«J & J hat Novartis dafür bezahlt, die Markteinführung eines Schmerzmittelgenerikums zu verzögern», erklärte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. «Die beiden Unternehmen haben Patienten, darunter krebskranke Menschen, in den Niederlanden auf skandalöse Weise eine billigere Version dieses Arzneimittels vorenthalten.»