Philipp Plein ist erst 37 Jahre alt, dennoch rangiert er bereits unter den 300 Reichsten der Schweiz. Der Münchner hat sich in den letzten zehn Jahren ein Modelabel aufgebaut, welches jährlichen 250 Millionen Franken umsetzt. Seine Mitarbeitenden sagen, die Umsätze seien in den letzten Monaten regelrecht explodiert. Die Karriere des seit zehn Jahren in der Schweiz lebenden Münchners ist mit dieser eines Tellerwäschers vergleichbar.
Neuer Firmensitz in Lugano
Die Marke Philipp Plein residiert erst seit kurzem in Lugano. Plein hat dort auch seinen Wohnsitz. Zuvor befand sich der Firmensitz in Amriswil. «Dort haben wir noch in einer umgebauten Scheune gearbeitet. Wir waren drei, vier Leute», sagt Plein gegenüber der Sendung «10vor10».
Plein beschäftigt unterdessen 250 Mitarbeitende weltweit. Das Luxus-Label hat zudem Sitze in New York und Hongkong. Plein macht «laute» Mode mit Nieten und Schnörkel. Bis Ende des Jahres will er weltweit 90 Geschäfte eröffnet haben. Der Designer gibt zu, auch wegen der tiefen Steuern den Firmensitz in der Schweiz gewählt zu haben.
Von null auf 150 Millionen
Mode zu designen hat Plein erst vor rund zehn Jahren begonnen. Design hat er nie studiert. Dafür hat er sein Jura-Studium abgebrochen. «Meine Eltern haben mich damals belächelt. Sie hätten lieber gesehen, wenn ich meine Akademiker-Karriere weiterverfolgt hätte. Sie haben darauf spekuliert, dass ich aufgebe und mein Studium weiter mache.»
Seine Eltern haben sich verspekuliert. Plein hat eine Nische im schwierigen Modeumfeld gefunden. Er macht Luxus-Mode ohne staubiges Image, die Spass machen soll. «Plein ist keine Mode, sondern ein Lebensgefühl. Im Modegeschäft gibt es wenig neue Marken im Luxussegment und wir haben einen Nerv getroffen.» Seine Kleider tragen heute Stars wie Beyoncé oder Taylor Swift, für den Designer laufen die Topmodels der Branche. In weniger als zehn Jahren soll er sich damit ein Vermögen von 100 bis 150 Millionen Franken erwirtschaftet haben, schätzt die «Bilanz».
«Working Class Hero»
Er sei ein «Working Class Hero», sagt Plein von sich selbst. In diesem Geschäft müsse man hart arbeiten, «immer liefern». Dass er neu auf der «Bilanz»-Liste der Reichsten in der Schweiz rangiert, beeindruckt ihn wenig. «Ich weiss, wie es ist, kein Geld zu haben und ich weiss, wie es ist, Geld zu haben. Deshalb habe ich den grössten Respekt vor dem Geld. Es hat lange gedauert, bis ich es hatte. Jetzt ist es nicht mehr so wichtig», sagt er «10vor10». Plein will sein Label als globale Marke etablieren, seine Geschäftstätigkeit weltweit ausbauen. «Jetzt erst haben wir die Mittel dazu, uns diesen Traum zu erfüllen.»