Bei der Milch- und Käse-Produktion hat die Schweiz im vergangenen Jahr Rekordmengen erreicht. Insgesamt wurden über 3,5 Millionen Tonnen Milch produziert – inklusive der Zonenmilch Genf, Milch aus dem Fürstentum Liechtenstein und Milch von Sömmerungsbetrieben. Dies teilte die Verwaltungsstelle TSM Treuhand mit.
Die Käseproduktion liegt mit über 185'331 Tonnen (+1,4 %) ebenfalls auf Rekordniveau. Vor allem wurde mehr Frisch- und Halbhartkäse hergestellt. Die Herstellung von Weich- und Hartkäse ging hingegen zurück. Die Butterproduktion nahm um rund 4 Prozent zu, es kam aber nicht zu einem befürchteten Butterberg.
Die Zahl der Betriebe, die mehr als eine Million Kilogramm Milch produzieren, stieg 2014 von 30 auf 43 an. 546 Betriebe lieferten mehr als eine halbe Million Kilogramm Milch. Weil die Zahl der milchliefernden Betriebe von 23'490 auf 22'597 zurückgegangen ist, hat die durchschnittliche Liefermenge pro Betrieb stark zugenommen.
Die Zahlen zeigen, dass sich der langjährige Trend fortsetzt: Seit 2009 werden jährlich rund 900 Betriebe weniger gezählt, durchschnittlich rund 25'000 Tonnen mehr Milch produziert und pro Betrieb durchschnittlich fast sechs Tonnen mehr abgeliefert.
Wichtiges Exportprodukt
Vom produzierten Schweizer Käse wurden im vergangenen Jahr 68'255 Tonnen ins Ausland exportiert. Das sind 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Mehr als verdoppelt haben sich die Käseexporte nach Russland, wie die Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) auf Anfrage bekannt gab. 474 Tonnen waren es im Jahr 2013, 1'200 Tonnen im Jahr 2014. Ein Grund für die gestiegene Nachfrage ist das russische Importverbot für Nahrungsmittel aus westlichen Staaten, von dem die Schweiz aber ausgenommen ist.
Das Embargo sei aber nicht die einzige Erklärung, heisst es bei der SCM. Der russische Markt war bereits vor dem Embargo im Aufbau gewesen und gewachsen. Verglichen mit anderen Absatzmärkten sei aber Russland nach wie vor ein Nischenmarkt.
Tatsächlich gingen 2014 über 80 Prozent der Schweizer Käseexporte in die Nachbarländer. Hauptabnehmer ist mit 31'110 Tonnen Deutschland, gefolgt von Italien mit 10'406 Tonnen und das klassische Käseland Frankreich mit 5'526 Tonnen.
Emmentaler bleibt der internationale Favorit
Die grössten Einbussen im Vergleich zum Vorjahr gab es beim Emmentaler AOP (-17 Prozent) und bei Fertigfondue und Schmelzkäse (-11,1 Prozent). Trotzdem bleibt der Emmentaler mit fast 14'000 Tonnen mit Abstand der beliebteste Käse im Ausland. An zweiter Stelle folgt Le Gruyère AOP mit 12'376 Tonnen.
Die Käseexporte stiegen bereits seit 2007 stetig an, gleichzeitig wird aber auch immer mehr Käse importiert. Letztes Jahr wurden insgesamt 53'827 Tonnen Käse eingeführt (+3,2 %). Über die Hälfte der Zunahme seien Importe von «Billigware» aus Deutschland für Hotels, Restaurants und Kantinen, schreibt die SCM.
Die Aussichten auf das laufende Jahr sind wenig erfreulich. Die massive Aufwertung des Schweizer Frankens werde zu unvermeidlichen Preiserhöhungen führen. Um die Exportmengen halten zu können und dem Importdruck im Inland standzuhalten seien grosse Marketinganstrengungen notwendig.