Einer der prominentesten Hedgefonds der USA wird mit einer Rekordstrafe für Insiderhandel zur Rechenschaft gezogen. In einem Deal mit der Staatsanwaltschaft erklärte sich SAC Capital Advisors bereit, sich schuldig zu bekennen und insgesamt 1,8 Milliarden Dollar zu zahlen. Zudem darf die Firma nur noch eigenes Geld verwalten und nicht mehr das externer Klienten. Dies gibt die Bundesstaatsanwaltschaft von Manhattan bekannt.
Gründer gehört zu den reichsten US-Bürgern
SAC Capital ist einer der erfolgreichsten Spieler der Branche, benannt nach den Initialen von Gründer und Chef Steven A. Cohen. Nach Angaben des «Wall Street Journal» verwaltete der Hedgefonds zu Jahresbeginn 15 Milliarden Dollar. Cohens eigenes Vermögen wurde im September vom US-Magazin «Forbes» auf 9,4 Milliarden Dollar geschätzt – damit rangiert er auf Rang 43 in der Liste der Superreichen in den Vereinigten Staaten.
Die Staatsanwaltschaft hatte im Sommer Anklage erhoben. Sie war überzeugt, dass SAC-Manager bei Spekulationen verbotenerweise Tipps von Informanten aus Unternehmen genutzt hatten – und das mehr als ein Jahrzehnt lang. Das ungesetzliche Verhalten sei «umfangreich, weit verbreitet und ohne Beispiel in der Hedgefonds-Industrie» gewesen, hiess es in der Anklage. «Zahlreiche Mitarbeiter» hätten dabei mitgemacht, angespornt von den Rahmenbedingungen im Unternehmen.
Auch andere Wall-Street-Grössen am Pranger
Insiderhandel ist verboten, weil er andere Anleger benachteiligt. Gerichte verurteilten in jüngerer Vergangenheit gleich mehrere Wall-Street-Grössen zu Gefängnisstrafen, darunter den ehemaligen Goldman-Sachs-Verwaltungsrat Rajat Gupta und Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam. Die Börsenaufsichtsbehörde SEC erwirkte in parallel laufenden Zivilverfahren hohe Geldstrafen und Berufsverbote.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind auch die SAC-Mitarbeiter nicht vor einer Strafverfolgung geschützt. Cohen selbst wurde vorgeworfen, beim Insiderhandel weggeschaut zu haben.