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Wirtschaft Rote Zahlen: Bankia verkauft ihr Tafelsilber

Eingebüsst ist auch gehandelt: Mit viel Sinn für schwarzen Humor könnte man so das jüngste Geschäft der spanischen Krisenbank bezeichnen. 2008 zahlte Bankia für den Kauf der Tochterbank in Miami mehr als eine Milliarde Dollar. Beim Verkauf erhielt sie jetzt deutlich weniger.

Das spanische Krisen-Institut Bankia verkauft seine Tochter City National Bank of Florida. Eine chilenische Bank übernehme die US-Tochter für 883 Millionen Dollar, teilte das verstaatlichte Geldhaus mit. Bankia gehe davon aus, dass die Transaktion einen Buchgewinn von 180 Millionen Euro abwerfe.

Bankia hatte vor rund fünf Jahren 927 Millionen Dollar für einen 83prozentigen Anteil an dem Institut aus Florida bezahlt und später den Rest übernommen, ohne jedoch den Kaufpreis dafür bekanntzugeben. Experten schätzen, dass damals noch einmal 190 Millionen Dollar geflossen sind. Sollte das stimmen, dann hat Bankia allein bei diesem Deal 234 Millionen in den Sand gesetzt.

Mehr als 20 Milliarden an faulen Krediten

Bankia war zum Inbegriff der spanischen Bankenkrise geworden, als das Institut Mitte 2012 Milliarden an Staatshilfen benötigte. Die Regierung musste daraufhin in Europa mehr als 40 Milliarden Euro an Hilfen beantragen.

Bankia hatte im vergangenen Jahr mit 19,2 Milliarden Euro den grössten Verlust in der Wirtschaftsgeschichte des Landes geschrieben. Die Bank parkt nach früheren Angaben mehr als 22 Milliarden Euro an faulen Immobilienkrediten bei der staatlichen Bad Bank.

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