Beim Mobilfunkanbieter Salt kommt es zu einem überraschenden Abgang des CEO: Johan Andsjö verlasse das Unternehmen mit sofortiger Wirkung, teilt das Unternehmen heute mit. Die Suche nach einem Nachfolger sei eingeleitet worden. Der Schwede Andsjö war seit Oktober 2012 CEO des Unternehmens, das sich im letzten Frühling von Orange in Salt umbenannte .
Bis jetzt keine Begründung für Abgang
Interimistisch übernimmt gemäss den Angaben Pierre-Alain Allemand die Aufgaben des CEO. Dieser habe die Geschäftsleitung bislang «im Zusammenhang mit dem Eigentümerwechsel» unterstützt, heisst es weiter. Konkret habe er bei Projekten zur Steigerung der Effizienz mitgewirkt.
Der Abgang von Andsjö wird in der Mitteilung nicht weiter begründet. «Wir nehmen Johans Weggang zur Kenntnis und respektieren seinen Entscheid», lässt sich Oliver Rosenfeld als Vertreter der Salt-Besitzerin NJJ lediglich zitieren. Ein Wort des Dankes für das von Andsjö Geleistete war im Communiqué nicht zu lesen.
Vor einem Jahr war angekündigt worden, dass Orange an die private Holding des französischen Telekomunternehmers Xavier Niel, NJJ Capital, verkauft werde. «NJJ Capital wird als neue Eigentümerin von Orange Schweiz den Kunden, den Mitarbeitenden und dem Management Kontinuität bieten», hiess es damals. NJJ Capital sei ein langfristiger, strategischer Investor, schrieb Xavier Niel in einem Communiqué.
Auch der VR-Präsident von Salt, Thomas Sieber, geht
Der Verkauf war schliesslich im Februar vollzogen worden. Niel, der in Frankreich den Anbieter Iliad besitzt, legte dafür 2,3 Milliarden Euro (2,8 Milliarden Franken) auf den Tisch. Im April wurde das Unternehmen dann in Salt umbenannt, was rund 40 Millionen Franken kostete.
Als Johan Andsjö am 1. Oktober 2012 den Chefposten bei Orange übernahm, trat er in die Fussstapfen des Schweizers Thomas Sieber. Dieser wurde Verwaltungsratspräsident von Orange Schweiz und später von Salt. Sieber wird seinen Posten als Vorsitzender im Verwaltungsrat ebenfalls räumen und das Verwaltungsratspräsidium des Stromkonzerns Axpo übernehmen. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.