Hurrikan «Sandy» hatte Ende Oktober über der Karibik und den Bahamas getobt und anschliessend schwere Zerstörungen an der dicht bevölkerten Nordostküste der USA angerichtet. Allein in den USA riss «Sandy» mehr als 100 Menschen in den Tod, etwa die Hälfte von ihnen in New York.
Schwierige Schadensermittlung
Swiss Re ist der erste der grossen Rückversicherer, der sich mit einer konkreten Schadenschätzung an die Öffentlichkeit wagt. Diese Schätzung sei jedoch noch unsicherer als in solchen Fällen üblich, teilte das Schweizer Unternehmen mit.
Die grossflächigen Stromausfälle, Störungen im öffentlichen Verkehr und Schäden an anderen Teilen der Infrastruktur hätten nicht nur die Aufräumarbeiten, sondern auch die Schadenermittlung erschwert, wird Matthias Weber, Group Chief Underwriting Officer, in der Mitteilung zitiert. Die Schadenschätzung von 20 bis 25 Milliarden Dollar sei deshalb eine vorläufige Angabe und könnte noch angepasst werden.
Vielleicht sogar noch mehr
Ein Analyst der Zürcher Kantonalbank geht deshalb davon aus, dass die Zerstörungen durch «Sandy» den Schweizer Rückversicherungskonzern letztlich sogar gut eine Milliarde Franken kosten könnten. Die Schadenangabe von Swiss Re liege am oberen Ende der bisherigen Erwartungen, so der Analyst weiter. Diese hätten sich bisher vor allem auf die Äusserungen der Münchener Rück abgestützt, die Anfang Monat bekannt gegeben hatte, dass mit einem Schaden im mittleren dreistelligen Millionenbetrag in Euro zu rechnen sei.
Experten des Risikoanalyse-Spezialisten Eqecat hatten zuletzt versicherte Schäden von 10 bis 20 Milliarden Dollar prognostiziert, Konkurrent AIR Worldwide ging - allerdings zu einem frühen Zeitpunkt - nur von 7 bis 15 Milliarden aus. Die volkswirtschaftlichen Schäden könnten laut Eqecat sogar 30 bis 50 Milliarden Dollar erreichen.