Trotz reichlich sprudelndem Erdöl geht Saudi-Arabien das Geld aus. Saudi-Arabien ist der grösste Erdölexporteur der Welt und leidet unter dem bereits seit Anfang 2014 fallenden Ölpreis. Deswegen muss das Land nun andere Einnahmequellen anzapfen.
Löcher im Staatshaushalt stopfen
Zum ersten Mal seit 15 Jahren nimmt der Golfstaat wieder fremdes Geld über eine Staatsanleihe auf. Die Verträge für die Fünf-Jahresdarlehen sollen Ende April mit Banken aus den USA, der EU, Japan und China abgeschlossen werden, wie Agenturen berichten. Die Anleihe soll dem Land zehn Milliarden Dollar einbringen.
Das Geld wird zum Stopfen von Haushaltslöchern benötigt: 2015 wies Saudi-Arabiens Haushalt ein Rekorddefizit von umgerechnet 111 Milliarden Dollar aus. Die Prognose für das laufende Jahr ist mit 87 Milliarden Dollar nicht wesentlich besser. Die Einnahmen aus dem Erdöl machen weiterhin mehr als 70 Prozent der staatlichen Einnahmen aus.
IWF warnt vor Staatspleite
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte Saudi-Arabien gewarnt, dass ohne Einsparungen und Umstrukturierungen die Finanzreserven des Landes in nur fünf Jahren aufgebraucht sein würden.
Der Ölpreis ist seit Monaten tief. Trotzdem konnten sich vor zwei Tagen mehr als ein Dutzend Erdöl-Länder bei einem Treffen in Katar nicht darauf einigen, etwas dagegen zu tun. Sie wollen ihre Fördermenge vorläufig nicht einfrieren. Das drückte den Ölpreis erneut.
Kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl Anfang 2014 noch rund 100 Dollar, so rutschte der Preis auf derzeit nur noch rund 40 Dollar ab. Dazwischen lag er sogar deutlich darunter.