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Abgebildet ist eine Garage mit Neuwagen und einem Euro-Bonus-Transparent
Legende: Die Autoverkäufer haben sich mit der prompten Einführung eines «Euro-Bonus» gegen einen starken Franken gewappnet. Keystone

Wirtschaft Schweizer Autobranche schöpft Hoffnung

Im Februar wurden in der Schweiz mehr Neuwagen als im Vorjahresmonat verkauft. Laut François Launaz, Präsident des Verbandes Auto-Schweiz, ist dieser Anstieg für die Branche gegenüber der Frankenstärke ein positives Zeichen. Von einer Trendwende könne jedoch noch nicht die Rede sein.

Die 85. Ausgabe des Autosalons Genf fällt für die Schweizer Autobranche in turbulente Zeiten. Hauptgrund hierfür ist die Umstellung auf einen starken Schweizerfranken. Die von Auto-Schweiz, der Vereinigung Schweizer- Generalimporteure, veröffentlichten Verkaufszahlen für den Februar 2015 liefern jedoch Anzeichen, dass die Autobranche einem Verkaufseinbruch bisher erfolgreich entgegenwirkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verkäufe um 2,1 Prozent, was gut 450 Neuwagen entspricht.

Schnelle Einführung eines «Euro-Rabatts» zahlt sich aus

Rezept gegen die kostengünstigere Konkurrenz aus dem Euroraum ist ein «Euro-Rabatt» von rund 15 Prozent, den eine Mehrheit der Schweizer Autoverkäufer rechtzeitig einführte.

Es ist François Launaz, Präsident von Auto-Schweiz am diesjährigen Autosalon Genf abgebildet.
Legende: «Es ist sicher noch zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen.» François Launaz am diesjährigen Autosalon in Genf. Keystone

Laut François Launaz, Präsident von Auto-Schweiz, waren die Verkaufspreise innert zwei Wochen nach Aufgabe des Euro-Mindestkurses weitgehend an die neue Marktsituation angepasst. Launaz zieht eine erste positive Bilanz – dies umso mehr, weil die Anzahl Direktimporte im Vergleich zu den inländischen Verkäufen im Februar nicht an Boden gewonnen hätte.

Prognose für 2015 bleibt durchzogen

Für den Präsidenten von Auto-Schweiz ist es jedoch zu früh, um aufgrund der neusten positiven Entwicklung der Verkaufszahlen von einer Trendwende zu sprechen. Der Verlust an Verkäufen liegt aufgrund eines schlechten Januars für die beiden ersten Monaten im Vergleich zum Vorjahr immer noch bei 3,2 Prozent. Zudem fallen die Abschreibungen negativ ins Gewicht, die durch den gesunkenen Eurokurs nötig geworden sind.

Tiefer Benzinpreis kein Garant für mehr Verkäufe

Der aktuell tiefe Benzinpreis ist laut Auto-Schweiz für die Verkaufsprognosen nicht ausschlaggebend. Für einen potentiellen Käufer sind gemäss François Launaz andere Unterhaltskosten und absehbare Abschreibungen wichtiger. Zudem sei die Entwicklung des Erdölpreises zu wenig klar voraussehbar, um den Benzinpreis als festen Bestandteil von Prognosen zu berücksichtigen.

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