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Wirtschaft Schweizer baut Luxus für die Weltmeere

Sie kosten Dutzende Millionen, ihre Käufer schätzen Diskretion – Jachten. Christian Bolinger steht an der Spitze einer Werft, die die Träume der Reichsten der Reichen erfüllt. Dass der Chef des Unternehmens ausgerechnet ein Binnenländer ist, sorgt immer wieder für Verwunderung.

Christian Bolinger vor einer Jacht in Monaco
Legende: An der Spitze der Werft seit Mai 2010: Christian Bolinger. SRF

Er wurde unerwartet Chef der Firma im niederländischen Enkhuizen: Als Berater eines Kuwaiter Unternehmers betreute Christian Bolinger dessen Auftrag über den Bau einer 50-Meter-Jacht. Als die Werft, die dieses Schiff bauen sollte, vor dem Konkurs stand, kaufte der Unternehmer kurzerhand die Firma – unter der Bedingung, dass Christian Bolinger dessen Direktor werden würde.

«Es ist alles relativ schnell gegangen, denn er wollte dieses Schiff wirklich bauen», beschreibt Christian Bolinger die Ereignisse aus dem Jahr 2010. «Gleichzeitig musste eine Lösung für die Werft gefunden werden, bevor sie alle Leute verloren hätte.»

Dass ein Binnenländer eine Jachten-Werft führt, ist nicht unbedingt naheliegend. «Ich werde immer wieder darauf angesprochen, dass ich Schweizer bin. Es erstaunt die Leute», bestätigt Christian Bolinger. Andererseits sei seine Nationalität auch von Vorteil. «Als Schweizer hat man eine Glaubwürdigkeit. Das hilft sicher in dieser Industrie.»

Bis vor vier Jahren führte er ein kleines Designbüro in Luzern. Heute erfüllt der 42-Jährige die Wünsche von Scheichs und Oligarchen. 100‘000 Arbeitsstunden und 50 Millionen Franken Verkaufspreis für eine Jacht sind in dieser Branche gang und gäbe.

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