Immer mehr Firmen nutzen hierzulande Marketingstrategien aus den USA. Neben dem Valentinstag und Halloween wollen sie nun einen weiteren Trend aus Amerika etablieren: den Black Friday.
Dabei handelt es sich um den letzten Freitag im November, der den Startschuss für die Weihnachtseinkäufe markiert. Mit Sonderangeboten und teilweise starken Preisnachlässen läuten dann die Detailhändler die umsatzstarke Adventszeit ein.
Manor als Vorreiter
In der Schweiz sind in den vergangenen Tagen besonders die Rabattaktionen der Warenhauskette Manor aufgefallen. Mit Preisnachlässen von bis zu 30 Prozent versucht das Schweizer Unternehmen den Trend aus den USA zu kopieren.
Manor-Mediensprecherin Elle Steinbrecher zeigt sich denn auch schon gegen Freitagmittag sehr zufrieden: «Wir erwarten den doppelten Umsatz wie an normalen Freitagen», erklärt sie. Der Black Friday sei der ideale Start ins Weihnachtsgeschäft.
Steinbrecher zeigt sich überzeugt, dass sich dieser Verkaufstag auch in der Schweiz etablieren wird: «Der Black Friday ist in der Schweiz online schon ziemlich bekannt. Für uns war es die perfekte Gelegenheit, ihn auch stationär in unseren Warenhäusern anzubieten.»
Ausweitung des Ausverkaufs
Wenig überrascht vom neuen Trend zeigt sich Thomas Hochreutener, Detailhandelsexperte beim Marktforschungsinstitut GfK Switzerland: «Vor zwanzig Jahren gab es jeweils im Januar und im Juli Ausverkauf. Heute erlaubt das Gesetz, dass man praktisch an jedem Tag Ausverkauf machen kann und das nutzen die Händler aus.»
Dass der Black Friday just dieses Jahr in der Schweiz lanciert wird, hängt Hochreutener zufolge vor allem mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses zusammen. «Die Branche ist stark gefordert. Die Umsätze sind vor allem in den Nicht-Lebensmittel-Bereichen stark zurückgegangen. Umgerechnet fehlen zwei Milliarden Franken in der Kasse.»
Ob die Aktion die erlittenen Verluste ausgleicht, steht für Hochreutener nicht fest: «Man kann hoffen, dass es etwas bringt. Bis zu 30 Prozent Preisnachlass ist sicher ein lukratives Angebot für die Kunden. Die Frage ist, ob es auch den Verkäufern etwas bringt.»