Eine Reise an den Nordpol oder die Besteigung des Mount Everest in Tibet – beides kostet fast 50'000 Franken. Den höchsten Berg in den Anden, den 7000 Meter hohen Aconcagua in Argentinien, kann man schon für weniger Geld erklimmen. Doch auch dieses Abenteuer kostet immer noch rund 7000 Franken.
Trotz der hohen Preise nehmen immer mehr Menschen die Strapazen solch anstrengender Reisen auf sich, wie Kari Kobler feststellt. Als Expeditionsleiter führt Kobler regelmässig Touristen auf die ganz hohen Gipfel im Himalaya: «Wir Menschen sind so gut versorgt zu Hause. Es kann ja eigentlich fast nichts mehr passieren. Ich glaube, dass Menschen wieder ein bisschen das Kribbeln im Bauch suchen.»
Eine Frage des Geldes und der Ausrüstung
Die Nachfrage nach Abenteuerreisen steigt auch, weil sich immer mehr Leute Expeditionen für mehrere 10'000 Franken leisten können. Zudem bringt die ausgeklügelte technische Ausrüstung auch unerfahrene Bergsteiger auf die höchsten Gipfel der Welt. Koblers Reiseunternehmen hat letztes Jahr dreimal mehr Expeditionsreisen als noch vor fünf Jahren verkauft. Zurzeit ist es das einzige Schweizer Unternehmen, das noch regelmässig solche Reisen anbietet.
Aber nicht nur körperlich anspruchsvolle Expeditionen auf Achttausender erleben einen neuen Boom, sondern auch Abenteuerferien für die breite Masse, wie Dany Gehrig vom Reiseunternehmen Globetrotter erklärt: «Abenteuerreisen für Kleingruppen durch Indien boomen am meisten. Sie haben in den letzten zwei, drei Jahren stark zugenommen.»
Nachfrage wird weiter steigen
Dass Abenteuerferien immer gefragter sind, beobachtet auch Urs Wagenseil, Tourismusdozent an der Hochschule Luzern. Die Leute wollten heute in den Ferien etwas lernen und aktiv erleben – Abenteuer, intensive Tage mit vielfältigen Eindrücken. «Deshalb wird der Trend für die zunehmende Nachfrage nach Abenteuerreisen auch künftig anhalten», prognostiziert Wagenseil. Die Anbieter dürfen sich also auf noch mehr Kundschaft freuen, sei es aufgrund einfacher Trekking-Reisen oder teurerer und aufwändigerer Expeditionen in den Himalaya.
(aebn;amka)
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Bild 1 von 15. Der Chomolungma, wie der dritte Pol der Erde auch genannt wird, hat seine schönen Seiten. Bei Tag... Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 15. ...wie in der Nacht... Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 15. ...oder eben vor 60 Jahren, fast frech hinter der eisverkrusteten Mauer des Nuptse hervorlugend. Bildquelle: The George Lowe Collection/ Knesebeck Verlag.
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Bild 4 von 15. Die Helden von damals waren markige Männer, wie Edmund Hillary... Bildquelle: The George Lowe Collection/ Knesebeck Verlag.
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Bild 5 von 15. ...George Lowe, neuseeländischer Bergsteiger, Dokumentarfilmer und Autor, der die Expedition 1953 begleitet und dokumentiert hat und... Bildquelle: The George Lowe Collection/ Knesebeck Verlag.
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Bild 6 von 15. ...Tenzing Norgay, der nepalesische Begleiter und schliesslich lebenslange Freund von Hillary. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 15. Heute heissen die Helden Sudarshan Gautam. Der Nepalese ist der erste Armamputierte, der den Everest erklomm. Am 20. Mai dieses Jahres. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 15. Das Material von damals verlangte Tenzing Norgay (hinten) nicht nur im «Tal des Schweigens» technisch vieles ab. Bildquelle: The George Lowe Collection/ Knesebeck Verlag.
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Bild 9 von 15. Heute tragen die Sherpas dafür Pakete auf 8800 Meter, die uns an ToiToi-Toiletten erinnern. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 15. Die Materialschlacht am Mount Everest erlaubt es heute auch kaum trainierten Teilnehmern, in der dünnen Luft zu überleben. Hier der 80jährige Japaner Yuichiro Miura. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 15. ...wohingegen Hillarys geschlossenes Sauerstoff-Set das Gewicht einer grossen Küchenmaschine zu haben scheint. Bildquelle: © Royal Geographical Society .
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Bild 12 von 15. Auch in der Bergsteigtechnik hat sich einiges geändert seither. Für Edmund Hillary war der Aufstieg strapaziös und gefährlich. Bildquelle: The George Lowe Collection/ Knesebeck Verlag.
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Bild 13 von 15. In diesen Tagen muss der Everest-Bezwinger gerade mal noch über eine Leiter gehen können. Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 15. Und schliesslich ist auch das Leben in den Camps am Mount Everest heutzutage etwas leichter... Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 15. ...dafür nicht halb so romantisch wie bei der Mount-Everest-Erstbesteigung von 1953. Bildquelle: The George Lowe Collection/Knesebeck Verlag.