Mexiko City lag ursprünglich auf der Insel eines Sees. So kam es schon zu Zeiten der spanischen Eroberer zu Überschwemmungen.
Mit dem Wachstum der Stadt legten die Spanier den See trocken. Dies hatte Folgen: Die wachsende Bevölkerung verbrauchte mehr Grundwasser, als durch Regen wieder aufgefüllt wurde. Durch den sinkenden Grundwasserspiegel sanken Teile der Stadt um bis zu 14 Meter ab.
Die Abwasserkanäle haben an Gefälle verloren. Gewisse Leitungen zeigen gar bergauf, so dass Pumpen eingesetzt werden müssen.
Sika, Holcim und Pöyry profitieren
Deshalb wurde 2009 mit dem Bau des neuen Kanals begonnen. Er soll die Abwässer bis zu 150 Meter unter dem Boden in einen anderen Gliedstaat führen. An dessen Ende wird eine riesige Kläranlage gebaut.
Der «Tunel Emisor Oriente» wird mit 62 Kilometern nicht nur der längste, sondern mit einem Durchmesser von knapp 9 Metern auch der grösste Abwassertunnel der Welt.
Der Schweizer Bauchemiekonzern Sika liefert Chemikalien, der Zementkonzern Holcim einen speziellen, sulfatresistenten Zement. Die finnisch-schweizerische Firma Pöyry nimmt Beratungs- und Kontrollaufgaben wahr.
Derzeit sind 30 Prozent der Strecke gebohrt. 2015 soll die Anlage fertig sein.