Die Schweizer Wirtschaft hat weiter an Schwung zugelegt. Das Konjunkturbarometer der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF erreichte im November den höchsten Stand seit Juli 2011. Es stieg den achten Monat in Folge.
Mehr Konsum und Investitionen
Getragen werde die positive Entwicklung vom inländischen Konsum. Sie ist die Stütze für die Schweizer Wirtschaft. Hinzu gesellten sich lebhaftere Geschäfte in der Industrie, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Begünstigt wurden diese durch ein freundlicheres Umfeld in Europa. Klaus Abberger von der KOF erklärt: «Die internationale Konjunktur läuft auch besser, was natürlich die Schweizer Exportindustrie positiv spürt.» Die Unternehmen könnten darum wieder zuversichtlicher sein.
Am besten laufen die Geschäfte in der Pharma- und Chemieindustrie, aber auch beim Maschinenbau wird wieder mehr geschäftet. «In vielen Ländern herrschte ein Investitionsstau vor. Nun hat der Druck etwas nachgelassen», sagt der KOF-Spezialist. «Die Firmen im Ausland investieren wieder, was den Schweizer Unternehmen direkt zugute kommt.»
Finanzsektor hadert
Nicht so schwungvoll geht es im Finanzsektor zu und her. «Dieser Sektor kann mit den anderen nicht mithalten», so Abberger. Auch die Versicherungen seien nicht mehr so im Hoch wie Anfang des Jahres. «Margen geraten unter Druck, weil die Zinsen niedrig sind und die Unsicherheit über die Politik der Notenbanken im Ausland überwiegt», fügt der Spezialist hinzu. Die Frage, wie es mit der Geldpolitik weiter gehe, spiegle sich auch bei den Anlagen der Versicherungen wieder.
Das Konjunkturbarometer erreichte im November den Stand von 1,85 Punkten, was gegenüber dem Oktober einem Anstieg um 0,14 Punkte entspricht. Letztmals war das Barometer im Juli 2011 beim Stand von 2,03 Punkten höher.