Das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) – also die Summer aller Güter und Dienstleistungen, die in der Schweiz produziert werden – ist zwischen zwischen Juli und September um 0,6 Prozent gewachsen. Dafür sind vor allem die Schweizer selbst verantwortlich. Sie haben mehr konsumiert. Auch der Warenexport legte um knapp fünf Prozent zu – nach einem Einbruch im Vorquartal.
Gesundheits- und Bauausgaben als Stütze
Bei den Exporten gab es Wachstumsimpulse in den Bereichen Chemie sowie bei Uhren und Schmuck. Insbesondere im Gesundheitsbereich gebe es eine positive Entwicklung, sagt Bruno Parnisari, Leiter Konjunktur beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).
Während an anderen Orten gespart wird, gibt die Schweizer Bevölkerung für die Gesundheit offenbar immer mehr Geld aus. In anderen Bereichen habe der private Konsum stagniert, teilte das Seco weiter mit. Die Ausrüstungsinvestitionen wuchsen um 0,3 Prozent und der Bau legte um 0,8 Prozent zu.
Im ersten Quartal war das Schweizer BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent gewachsen. Im zweiten Quartal hatte es noch um 0,3 Prozent zugelegt. Die Zahlen lagen unter den Erwartungen vieler Ökonomen.
Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal erhöhte sich das BIP von Juli bis September nun aber um 1,9 Prozent – nach einem Plus von 1,6 Prozent im zweiten und von 2,5 Prozent im ersten Vierteljahr. Ökonomen hatten im Schnitt mit 0,3 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorquartal und 1,4 Prozent BIP-Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal gerechnet.
Neue Berechnungsmethode eingeführt
Das Seco hat jüngst seine BIP-Berechnungsmethode umgestellt und publiziert die Zahlen seit September auf Basis des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 10). Neu gehören auch Militärinvestitionen dazu.