Kaum ein Land in Europa hat eine so hohe Dichte an Shoppingcentern wie die Schweiz. Ein Grossteil der 180 Einkaufstempel leidet aber an schrumpfenden Umsätzen. Der Interessenverband der Schweizer Shopping Center (SCSC) wollte wissen, warum das so ist, und hat eine Studie in Auftrag gegeben.
Immer mehr shoppen im Internet
Sie zeigt nun: Schuld am Umsatzschwund ist hauptsächlich das Internet, wie Marcel Stoffel gegenüber SRF erklärt. Zwar belaste der Online-Boom den gesamten Detailhandel, räumt der SCSC-Geschäftsleiter ein.
«Aber wir gehen davon aus, dass die Shoppingcenter darunter am meisten leiden.» Insbesondere Einkaufscenter mit Fokus auf Mode und Elektronik würden bedrängt. Denn, wenn es um Kleider oder Kameras geht, kaufen Schweizer besonders gerne online ein, wie die Studie zeigt.
Kleine Einkaufszentren müssen investieren
Doch das alleine ist nicht der Grund für die Misere: Während die Innenstädte in der Schweiz für Shoppingausflüge immer attraktiver würden, verkümmerten viele ältere und oft kleinere Shoppingcenter. Die Studie komme zum Schluss, dass dort Geld investiert werden müsse, sagt Stoffel weiter.
Er hat auch bereits klare Vorstellungen davon, wie Konsumenten angelockt werden könnten: Nämlich «indem man vielleicht den Gastronomie-Anteil erhöht, indem man das Shoppingcenter mehr als sozialen Treffpunkt positioniert, und nicht nur als reine Verkaufsmaschine.»
Unterhaltung ist Überleben
Die Konsumenten zu unterhalten, gehört heute zur Überlebensstrategie von Shoppingcentern. Denn je mehr Einkaufstempel entstehen, umso stärker konkurrenzieren sie sich. Die grossen Shoppingcenter an guter Lage, wie auch die Railcitys in den Bahnhöfen, gehören zu den Gewinnern. Sie werden bei den anspruchsvollen Konsumenten immer beliebter.