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Flaggen zum Sonntagsverkauf.
Legende: Die positiven Aussichten werden sich bestimmt auf die Kauflust auswirken. Keystone

Wirtschaft Silberstreifen am Wirtschaftshorizont

Die Konjunkturforscher sind eine Spur optimistischer als auch schon. Für das kommende Jahr rechnen sie neu mit einem Wachstum von fast 2 Prozent. Grund dafür sei die Lohnentwicklung und der tiefe Ölpreis.

Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich hat anlässlich ihrer Winterprognose 2014 ihre Schätzungen für das Wachstum des realen Schweizer Bruttoinlandproduktes (BIP) im kommenden Jahr leicht erhöht. Neu rechnet sie für 2015 mit einem BIP-Wachstum von 1,9 Prozent, im Herbst war noch von 1,7 Prozent die Rede. Die Prognose für das laufende Jahr wurde ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte auf 1,9 erhöht.

Die Entwicklung der hiesigen Wirtschaft bleibe solide, so die KOF. Nachdem das dritte Quartal 2014 positiver als erwartet verlaufen sei, profitiere die Exportwirtschaft in den kommenden Monaten von der Erholung der Weltkonjunktur. Auch der Privatkonsum dürfte sich wegen der guten Reallohnentwicklung positiv entwickeln, sagt KOF-Leiter Jan-Egbert Sturm.

Positiv zum Wirtschaftsverlauf trügen ausserdem die Entwicklung in den Industrieländern und die immer noch ansehnlichen chinesischen Wachstumsraten bei. Seit geraumer Zeit entwickle sich die US-Wirtschaft stark, während der Euroraum und Japan eine verhaltene Konjunkturentwicklung durchlaufe.

KOF: Ölpreis-Schock «einmalig»

Für Europa dürften sich vor allem der tiefe Ölpreis und der günstige Wechselkurs des Euro in den kommenden Monaten positiv auswirken, heisst es dazu. «Steigen die Benzinpreise, werden die Konsumenten meist zurückhaltender», erklärt KOF-Leiter Jan-Egbert Sturm. Momentan dürfte man von einer umgekehrten Situation ausgehen. «Wir erwarten leicht positive Impulse.»

Man müsse sich aber bewusst sein, dass der Ölpreis nicht ewig weiter fallen werde, sagt Sturm. Die Gefahr einer Deflation, also eines Preiszerfalls mit folglich sinkenden Investitionen der Unternehmen schätzt er als gering ein. «Das ist ein einmaliger Schock.» Der Ölpreis dürfte sich in den nächsten Monaten bei rund 70 Dollar pro Fass stabilisieren. Prognosen seien aber schwierig, ergänzt der KOF-Leiter. «Da besteht grosser Spielraum.»

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