Hält der Trend der letzten Jahre an, werden in der Schweiz bald mehr Skimieter auf den Pisten unterwegs sein. Die grossen Mietanbieter Intersport, Swissrent, Sportxx und Athleticum rechnen mit einem weiteren schnellen Wachstum des Mietmarktes. Genaue Anteilserhebungen gibt es nicht. Marktführer Intersport besitzt 50 Filialen im Mittelland und ist inzwischen in 80 Skigebieten präsent. Doch hier, vor Ort, wird der Konkurrenzkampf nun immer schärfer.
Partnerschaft generiert mehr Kunden
Über hundert Skigeschäfte in den Wintersport-Orten haben sich einem Online-Vermieter oder -Broker angeschlossen. Der französische Online-Vermieter Skiset etwa hat 800 Partnergeschäfte in Europa, 53 davon in der Schweiz. Die Touristen reservieren sich ihre Skiausrüstung über das Skiset-Portal und holen das Material vor Ort im Partnergeschäft ab. Dieses liefert Skiset eine hohe zweistellige Kommission aus dem Vermieterlös ab. Den Partnershops bringt Skiset zusätzliche Kunden sowie günstige Einkaufskonditionen für das Skimaterial.
Ähnlich wie Skiset arbeitet Swissrent. Der Online-Vermieter aus Davos ist gemessen an den Vermietpunkten nach Intersport die Nummer zwei auf dem hiesigen Vermietmarkt. In den letzten zwei Jahren hat er sein Partnernetzwerk von 30 auf 60 erhöht. Swissrent seinerseits ist Partner der österreichischen Online-Brokerin Snowell mit 600 Verleihpartnern in ganz Europa und 70 in der Schweiz. Snowell positioniert sich mit tiefpreisigen Familienangeboten.
Ansage gegen den Preiskampf
Das Skigeschäft wird zunehmend zum Vermietgeschäft im Internet. Der Gründer von Swissrent, Boris Bossi, sieht in der Schweiz Potenzial für einen Skimietanteil bis 70 Prozent. Bossi sagt: «Der Skisport ist sicher nicht tot, wir müssen ihn in Zukunft einfach noch besser verkaufen.» Den Touristen solle noch mehr Komfort geboten werden – so dass sie etwa Skimiete, Skidepot und Skitickets an einem Ort erhielten.
Der etablierte Sporthändler Intersport vermietet inzwischen rund einen Drittel seiner Skis und zunehmend über das eigene Internetportal. Der Chef von Intersport Schweiz, Patrick Bundeli, sagt «ECO»: «Die Wertschöpfung bei der Vermietung ist sicher höher als beim Verkauf.» Langfristig solle der Verleih für den Rückgang der Skiverkäufe kompensieren.
Von einer Zusammenarbeit mit reinen Online-Vermietern will Intersport nichts wissen. Und für den zunehmenden Preiswettbewerb sei Intersport gerüstet. Das Unternehmen stehe auch im Mietbereich für Qualität, Service und grosses Sortiment – auf den Preiskampf werde man sich nicht einlassen.