Der geringe Anstieg der Giroguthaben der Banken bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dämpft Spekulationen, wonach die SNB trotz Aufhebung des Euro-Mindestkurses weiterhin am Devisenmarkt interveniert. In der vergangenen Woche haben die Banken bei der SNB nur wenig mehr Geld geparkt.
Die Girokonten inländischer Banken stiegen lediglich um 1,56 Milliarden Franken auf 384,9 Milliarden, wie die SNB bekanntgab. Das Total der Sichtguthaben bei der SNB blieb bei 443 Milliarden stabil. In der Vorwoche hatten die Giroguthaben noch um fast 18 Milliarden auf 383,3 Milliarden Franken zugelegt.
SNB zu Interventionen bereit
Die Entwicklung ist ein Indiz dafür, ob und wie stark die SNB im Devisenmarkt interveniert, um eine zu starke Franken-Aufwertung zu verhindern. Denn wenn die Notenbank Devisen kauft, wird der Gegenwert in Franken dem Konto der jeweiligen Bank gutgeschrieben.
Am Samstag hatte SNB-Chef Thomas Jordan der Sendung «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF auf die Frage, ob die SNB derzeit interveniert, geantwortet: «Wir sagen nichts zu unseren Transaktionen am Markt.»
Gleichzeitig bekräftigte er die Bereitschaft der Nationalbank, am Ball zu bleiben: «Wenn eben der Bedarf vorhanden ist - das haben wir ganz klar gesagt am 15. Januar – dann werden wir auch aktiv am Devisenmarkt», betonte Jordan.
Spekulationen schiessen ins Kraut
Zuletzt wurde viel darüber spekuliert, ob die SNB bei der jüngsten leichten Abwertung des Frankens ihre Finger im Spiel hatte. Gerüchte zu einem angeblichen inoffiziellen Euro-Kurszielband der SNB von 1,05 bis 1,10 Franken mochte Jordan nicht kommentieren, genauso wenig die Frage nach dem fairen Wechselkurs des Euro-Franken-Paares.
Am 15. Januar hatte die Notenbank die mehr als drei Jahre geltende Euro-Kursuntergrenze von 1,20 Franken aufgehoben. Die Devisenbestände der SNB waren im Januar umgerechnet um 3,3 Milliarden auf 498,4 Milliarden Franken gestiegen, obwohl die relevanten Währungen – vor allem Euro und Dollar – gegenüber dem Franken deutlich an Wert verloren haben.