Der «Spiegel»-Verlag hat Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron abberufen. Die Entlassung der beiden Chefredaktoren wurde mit «unterschiedlichen Auffassungen zur strategischen Ausrichtung» begründet.
Der Rauswurf kommt nicht ganz überraschend. In der Branche wurde seit Tagen darüber spekuliert. Mascolo und Müller von Blumencron seien beurlaubt, teilte der Verlag mit.
Wer den Chefposten beim renommierten Magazin übernimmt, ist noch offen. «Bis auf weiteres wird die Redaktion des ‹Spiegel› von den beiden stellvertretenden Chefredaktoren Klaus Brinkbäumer und Martin Doerry geführt. Rüdiger Ditz, Chefredaktor von ‹Spiegel Online›, verantwortet das Nachrichtenangebot im Internet», teilte der Verlag mit.
Die beiden Chefredaktoren hatten seit 2008 eine Doppelspitze gebildet. Damals hatte das Duo den langjährigen Chefredaktor Stefan Aust abgelöst. Mascolo übernahm 2011 schliesslich die Alleinverantwortung für das Print-Magazin, Müller von Blumencron übernahm allein die Verantwortung für die digitalen Angebote unter der Marke «Spiegel», einschliesslich «Spiegel Online». Das Verhältnis der beiden Chefredaktoren galt zuletzt als stark belastet.