Das Angebot an Aktien von Sportlern kommt von der kalifornischen Firma Fantex. In den ersten Wochen nach Handelsstart hielt sich das Interesse an den Papieren aber in Grenzen.
Das bestätigt auch SRF-Börsenjournalist Jens Korte in New York. «Das gilt für potentielle Investoren als auch für Sportler selbst, die sich hier sozusagen zur Verfügung stellen.»
Letztere erhalten den Löwenanteil aus dem Aktienverkauf, müssen im Gegenzug aber zehn Prozent ihrer künftigen Gewinne abtreten.
Bisher verkaufen zwei Profisportler Aktien von sich selbst. Es handelt sich dabei um zwei Footballspieler: Vernon Davis von den 49ers und E.J. Manuel von den Buffalo Bills. Zwei weitere NFL-Footballspieler planen derzeit ihren Börsengang.
Verzögerung wegen verletztem Sportler
Die Startup-Firma sollte schon vor etwa einem Jahr an die Börse gehen. Doch das ging nicht, weiss Korte: «Der dafür vorgesehene Sportler hatte sich einen Bänderriss zugezogen. Da musste die ganze Aktion abgeblasen werden.» Doch auch jetzt, ein Jahr später, zeigt sich: «Der grosse Hype ist es noch nicht.»
Die Sportleraktien sind sogenannte Mirror-Papiere: Sie bilden den Marktwert des Sportlers ab. Dies ist allerdings mit einigem Risiko verbunden – etwa wenn sich der Sportler verletzt und seine Karriere beenden muss.
In diesem Fall könne es sein, dass er danach als Sportmoderator Karriere macht. «Als Investor würden sie davon in gewisser Weise noch profitieren», so der Börsenexperte.
Korte schildert aber auch ein weiteres Szenario, das Risiken birgt: «Dass bestimmte Sportler ihre Frauen verprügelt haben, kam in den USA in letzter Zeit häufig vor. Unter anderem kann das den Marktwert eines Spielers deutlich dämpfen.»
Risikospiel mit ungewisser Zukunft
Dass es sich um eine risikoreiche Anlage handelt, ist wohl auch der Grund für die schwache Nachfrage, wie Korte meint.
Kaum einer mache bei diesem «Spiel» mit. «Wenn sie sich das Volumen der Papiere, die gehandelt werden, anschauen, dann reden wir von elf Anteilsscheinen pro Tag. Die ganze Sache ist alles andere als liquide.»
Der Wall-Street-Kenner hält die Aktie denn auch eher für einen Marketing-Gag. «Ich wäre persönlich doch etwas skeptisch, ob sie langfristig gesehen wirklich Zukunft hat.» Wer einen Lieblingssportler habe, der sollte besser ins Stadion gehen, rät Korte.