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Finger halten eine Bitcoin-Münze, die sich in einem Tisch spiegelt.
Legende: Bitcoin ist eine virtuelle Währung, diese Münze ist nur eine Attrappe. Reuters

Wirtschaft Studiengebühren mit Bitcoins bezahlen

Die virtuelle Währung Bitcoin erlebt einen Höhenflug – derzeit kostet ein Bitcoin mehr als 1000 Dollar. Nun fassen Bitcoins auch im realen Leben Fuss: An der Universität von Nikosia können die Studiengebühren mit der digitalen Währung bezahlt werden.

Die digitale Währung Bitcoin hat schon längst den Sprung ins wahre Leben geschafft: 2009 erfunden, war sie anfänglich eher was für Computerfreaks. Doch mit ihrem rasanten Wertanstieg wurde auch die reale Welt auf Bitcoins aufmerksam. Derzeit kostet ein Bitcoin fast 1200 Dollar – noch im Januar lag sein Wert bei lediglich 20 Dollar.

Bitcoin

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Die Währung Bitcoin wurde 2009 von einem unbekannten Programmierer erfunden. Das virtuelle Geld wird laufend durch ein komplexes kryptographisches Verfahren in einem Computernetzwerk geschöpft und verwaltet. Die maximale Anzahl an Bitcoins, die jemals erzeugt werden können, ist auf 21 Millionen festgelegt.

Bitcoin als Forschungsobjekt

Inzwischen hat es die virtuelle Währung auch erstmals an eine Hochschule geschafft: Die Universität von Nikosia, Zyperns grösste Privatuni, ist die weltweit erste Hochschule, an der Studierende ihre Studiengebühren mit Bitcoins begleichen können.

An der Uni ist die digitale Währung unter den Studierenden Gesprächsthema Nummer eins. Der 20-jährige Αccounting-Student Agathoklis Stavrou findet das prima – denn nachdem mit dem Zusammenbruch des zyprischen Bankensystems viele seiner Landsleute einen Teil ihrer Ersparnisse verloren haben, hat auch er kein Vertrauen mehr in die Banken.

Bitcoins seien eines der besten Zahlungsmittel überhaupt, sagt er. «Das ist das Geld der Zukunft.» Keine Bank könne es einem wegnehmen und Bankgebühren würden auch keine fällig: «Es ist klasse, dass wir hier nun auch mit Bitcoins zahlen können», zeigt sich Stavrou begeistert.

Attraktiv für Studierende aus dem Ausland

Allerdings hat das derzeitige Misstrauen vieler Zyprer dem Bankensystem gegenüber nichts mit der Einführung der Bitcoins als Zahlungsmittel zu tun, wie es von Seiten der Uni heisst. Man reagiere damit viel mehr auf den Wunsch vieler ausländischer Studierender, die mit Bitcoins zahlen wollen, erklärt der Finanzchef der Universität, Christos Vlachos. Mit Bitcoins fallen Provisionen für den Umtausch weg, und ausserdem werde die Zahlung viel schneller ausgeführt als per Banküberweisung.

Die Universität von Nikosia will sich dabei nicht an den Spekulationen mit der digitalen Währung beteiligen. Sie will die überwiesenen Bitcoins umgehend in Euro umwandeln.

Keine Sorgen machen dem Finanzchef der Uni, dass die digitale Währung wegen ihrer Anonymität prima für illegale Geschäfte und Geldwäsche geeignet ist. Das Problem liege weniger bei der Währung, als beim Staat, der Kontrollmechanismen entwickeln müsse: «Es ist, wie wenn ein Mörder als Tatwaffe ein Messer benutzt. Man kann deshalb nicht das Messer verbieten; man muss die Tat bestrafen», sagt Vlachos.

Digitale Währungen als neues Geschäftsmodell für Zypern?

Seine Hochschule will aber nicht nur in Sachen Zahlung mit Bitcoins eine Vorreiterrolle spielen. Sie will die digitalen Währungen, wie der Bitcoin eine ist, auch wissenschaftlich genauer unter die Lupe nehmen. Deshalb startet in Nikosia 2014 das weltweit erste Aufbaustudium zum Thema.

Dabei soll auch die Politik für die neue Währung sensibilisiert werden. Vlachos denkt bereits darüber nach, dass dies eine grosse Chance für Zypern werden könnte. «Wir könnten damit einen neuen Wirtschaftszweig schaffen, der für uns auch ein Weg aus der Krise sein könnte», hofft er.

Viel Zeit sollte sich die zyprische Regierung damit allerdings nicht lassen. Denn sollte Zypern nicht schnell genug auf den Zug der digitalen Währungen aufspringen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es ein anderes Land tut.

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