In der Schweiz gibt es keine direkte Unterstützung für elektrische Autos – und auch keine diesbezüglichen Pläne. Ein solches Unterfangen wäre politisch aussichtslos heisst es beim Schweizer Forum Elektromobilität.
Allerdings werden in einzelnen Kantonen Elektroautos steuerlich bevorzugt, in Zürich und Glarus zum Beispiel muss für sie überhaupt keine Motorfahrzeugsteuer bezahlt werden. Die Wirkung ist bis jetzt bescheiden: von den im letzten Jahr in der Schweiz verkauften 327'143 Personenwagen waren gerade mal 3882 Elektrofahrzeuge – wenig mehr als ein Prozent.
Busspuren für Elektroautos in Norwegen
Ganz anders sieht es in Norwegen aus, dem europäischen Spitzenreiter in Sachen Elektrofahrzeuge. Dort wurden letztes Jahr rund 30'000 Autos mit Elektromotor verkauft; jedes fünfte Neufahrzeug ist in Norwegen ein Elektromobil.
Verantwortlich für diesen hohen Marktanteil ist eine ganze Palette von Fördermassnahmen. Zum einen werden in Norwegen keine Importsteuern auf Elektrofahrzeuge erhoben. Das schenkt im Hochsteuerland Norwegen ein und macht elektrische Fahrzeuge auf einen Schlag gleich teuer wie konventionelle Autos. Zum andern gibt es öffentliche Ladestationen, wo man sein Auto gratis mit Strom «tanken» kann. Darüber hinaus dürfen Elektroautos in den Städten die Busspuren benutzen, zu Stosszeiten ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
4000 Euro pro Fahrzeug in Deutschland
Deutschland will nun ein anderes Fördermodell einführen. Mit bis zu 4000 Euro soll der Kauf eines Elektroautos subventioniert werden. Die Bundesregierung hofft, dass so bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Strassen fahren – heute sind es gerade mal 25'500.
Auswahl gäbe es genug: nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie haben deutsche Hersteller in den vergangenen Jahren 14 Milliarden Euro in die Elektromobilität investiert und bieten nun rund 30 Modelle an.
Allerdings haben Elektroautos gegenüber Benzinern und Dieselfahrzeugen noch immer gewichtige Nachteile. Mit einer Batterieladung fährt ein Wagen weniger als 200 Kilometer; ein Auto mit Verbrennungsmotor kommt mit einer Tankfüllung mehr als doppelt so weit.
Ausserdem sind Elektroautos teuer. So kostet zum Beispiel die Mercedes B-Klasse mit rund 39'000 Euro fast ein Drittel mehr als die Basisversion mit Benzinmotor. Das können die geplanten Fördergelder nur zum Teil ausgleichen, zudem reichen die geplanten 1,2 Milliarden Euro gerade mal für die Subvention von rund 300'000 Fahrzeugen.