Nach der Swisscom 1998, können ab heute mit Sunrise auch Aktien eines anderen Telekommunikationsunternehmen an der Schweizer Börse gehandelt werden. Am Morgen bestätigte Sunrise einen Bericht von gestern, dass die Aktien zu einem Preis von 68 Schweizer Franken platziert würden. Doch dieser Kurs ist voerst Geschichte. Schon in den ersten Handelsminuten stieg die Aktie auf über 72.50 Franken – mehr als sechs Prozent über dem Ausgabepreis.
Erfolg nicht ganz überraschend
Bis zum Handelsende konnte die Aktie weiter zulegen und schloss bei 76.00 Franken, während der SMI nur knapp im Plus lag. Der Börsenauftakt scheint geglückt: Die Aktie scheint heimischen und internationalen Anlegern zu gefallen.
Ganz unterwartet ist die hohe Popularität des Titels aber nicht. In den letzten Tagen wurde das Angebot laut Sunrise-Verwaltungsratspräsident Dominik Koechlin «mehrfach überzeichnet». Von einer Überzeichnung spricht man, wenn vor dem Börsengang einer Aktie die Nachfrage das Angebot mehrfach übersteigt.
Rosige Aussichten für die Zukunft
1,4 Milliarden Franken hat Sunrise gemäss VR-Präsident Koechlin mit dem heutigen Börsengang verdient. Dieses Geld werde vor allem für die Entschuldung von Sunrise gebraucht. In der Zukunft will der Konzern dann aber jeweils 11 Prozent des Jahresumsatzes in verschiedene Projekte investieren.
Wir investieren ins Mobilfunknetz, in unsere Infrastruktur, in TV und in Angebote für unsere Geschäftskunden.
Koechlin schaut zuversichtlich in die Zukunft. Die Aktie habe viel Potential und die letzten zwei Jahre hätten bewiesen, dass Sunrise auch ohne Partner sehr erfolgreich wirtschaften könne. Die grösste Konkurrentin bleibt auch weiterhin die marktführende Swisscom. Diese gibt sich ob des Börsengangs von Sunrise äusserst sportlich. Gestern schon wünschte Swisscom-CEO Urs Schaeppi der Sunrise «viel Glück für das IPO».
Heute steht die Swisscom aber für einmal im Schatten ihrer Widersacherin. Während sich Koechlin und die Sunrise über beachtliche Kursgewinne freuen dürfen, findet man die Swisscom in den heutigen Börsendaten auf der Liste der Tagesverlierer.