Die Sunrise hat eine neue Hauptaktionärin: Für rund 782 Millionen Franken übernimmt der Telekom-Dienstleister Freenet AG die Beteiligung der britischen Gesellschaft CVC Capital Partners: 23,8 Prozent von Sunrise sind nun in deutschen Händen.
Freenet übernimmt laut eigener Mitteilung 10,72 Millionen Sunrise-Aktien zu einem Preis von 72,95 Franken pro Stück. Am Donnerstag lag deren Kurs nach Börsenschluss bei 65.05 Franken. Freenet sicherte sich zudem eine Option auf weitere 0,73 Prozent der Aktien. Mit dem Vollzug der Transaktion werde «kurzfristig gerechnet», wie Freenet schreibt. Der Telekom-Dienstleister spricht von einer «tollen Opportunität». Finanziert wird der Kauf nach Freenet-Angaben über einen Bankkredit.
CVC Capital Partners zahlte 3,3 Milliarden für Sunrise
CVC Capital Partners steigt damit nach über fünf Jahren und dem Börsengang vom vergangenen Jahr bei Sunrise aus. Der Schritt kommt nicht völlig überraschend: Bei der Vorlage der Geschäftszahlen vergangene Woche hatte der Finanzinvestor seine Verwaltungsratsmitglieder abgezogen.
CVC war 2010 nach der gescheiterten Fusion mit dem Rivalen Orange bei Sunrise eingestiegen und brachte das Unternehmen im Februar vor einem Jahr an die Börse. Im September 2010 hatte CVC Sunrise von der dänischen TDC-Gruppe gekauft und damals 3,3 Milliarden Franken bezahlt.
Peter Kurer wird neuer Verwaltungsratspräsident
Erst vor Wochenfrist kündigte Sunrise einen umfassenden Umbau der Konzernführung an: Konzernchef Libor Voncina wird durch Olaf Swantee ersetzt. Der Holländer mit Schweizer Pass wurde als Chef angekündigt, der mit Sunrise nach dem Börsengang den nächsten Schritt machen solle.
Zudem soll der ehemalige UBS-Präsident Peter Kurer neuer Verwaltungsratspräsident bei Sunrise werden. Er folgt auf den CVC-Partner Lorne Somerville, der nach dem unerwarteten Tod von Dominik Koechlin im vergangenen Sommer Interimspräsident wurde.