Trotz Frankenschock und negativen Zinsen in der Schweiz hat der Versicherer Swiss Life im vergangenen Jahr überraschend viel verdient. Der Gewinn legte um 7 Prozent zu und beträgt 878 Millionen Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte gar um 17 Prozent auf 1,33 Milliarden Franken in die Höhe, wie der Lebensversicherer mitteilt.
Zur Steigerung hätten alle Einheiten beigetragen. Sie ist umso beachtlicher, da sich die Prämieneinnahmen um 1 Prozent auf 18,9 Milliarden Franken verringert haben. Da machte sich die Aufwertung des Schweizer Frankens bemerkbar. In lokalen Währungen wären sie um 5 Prozent gewachsen.
Nicht nur in der Schweiz besseres Resultat
In der Schweiz konnte der Konzern das Betriebsergebnis um 10 Prozent auf 734 Millionen verbessern. Am meisten trugen Kosteneinsparungen dazu bei, wie der Konzern schreibt. Aber auch im zweitwichtigsten Markt Frankreich stiegen die Erträge in Euro gerechnet um einen Fünftel. In Deutschland kletterten sie gar um die Hälfte. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Gut verdient hat die Swiss Life auch mit ihren Kapitalanlagen. Die Nettokapitalerträge konnten im Vergleich zum Vorjahr um 100 Millionen Franken auf 5,2 Milliarden gesteigert werden. Trotz der tiefen Zinsen und der volatilen Finanzmärkte sei es erneut gelungen, attraktive Anlageerträge zu erzielen, hiess es.
Deutlich höhere Dividende
Die Aktionäre profitieren wie angekündigt von einer deutlich höheren Dividende von 8.50 Franken je Aktie. Dies sind 2 Franken mehr als bisher.
Konzernchef Patrick Frost sieht den Lebensversicherer und Asset Manager in guter Form, um die bis 2018 gesetzten Ziele zu erreichen. «Das im Jahr 2015 erzielte Ergebnis und unser Geschäftsmodell sind mit Blick auf das Strategieprogramm 2018 eine sehr gute Basis», sagte er.
Für 2016 sieht Frost für Swiss Life das grösste Risiko im Bereich der Firmen-Obligationen und im Immobilienbereich. Allerdings: «Seit sehr vielen Jahren wird hier gewarnt – und wenn die Zinsen weiterhin tief bleiben, wird auch der Immobilienmarkt gut gestützt bleiben», ist der Frost zuversichtlich.