Das Prämienvolumen von Swiss Life ist in den ersten drei Monaten des Jahres leicht gesunken. Hinuntergezogen haben den Lebensversicherer die ausländischen Töchter. In der Schweiz wuchs die Swiss Life dank beruflichen Vorsorge deutlich.
Total verbuchte die international tätige Gruppe 6,9 Milliarden Franken an Prämien und Policengebühren. Dies bedeutet einen Rückgang um ein Prozent.
Grund für den Rückgang ist vor allem das Geschäft mit vermögenden Privatkunden im Ausland: Die Konzerneinheit International verringerte ihre Einnahmen von 686 auf 404 Mio. Franken. Diesem Einbruch um 41 Prozent steht entgegen, dass das Geschäft mit so genannten Versicherungsmänteln insgesamt profitabler geworden ist, wie Finanzchef Thomas Buess sagte.
Kein Anruf von US-Beghörden
Ein Analyst hatten vor der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses geschrieben, die Swiss Life sei beim Neugeschäft mit internationalen Kunden vorsichtiger geworden. Ende Februar hatten Medien berichtet, dass amerikanische Justiz- und Steuerbehörden ein kritisches Auge auf dieses grenzüberschreitende Geschäft geworfen hätten.
Offiziell können Versicherungsmäntel legal zur Steueroptimierung genutzt werden. In der Kritik stehen sie wegen des Verdachts, Kunden könnten diese Lebensversicherungsprodukte auch ausnützen, um Geld zu verstecken. Laut Finanzchef Buess haben sich die US-Behörden bisher nicht bei der Swiss Life gemeldet.
Gemäss SRF-Wirtschaftsexperte Reto Lipp könnte die Swiss Life ein Problem mit Steuerbehörden bekommen, falls sich herausstellen sollte, dass Anleger Versicherungsmäntel benutzt haben, um Schwarzgeld anzulegen. «Die USA, Deutschland oder Frankreich würden es nicht tolerieren, wenn Versicherungen zur Umgehung der Steuerehrlichkeit gebraucht würden.»
Auch in Deutschland und Frankreich gingen die Prämienvolumen zurück. In Deutschland erklärt die Swiss Life den Rückgang um 14 Prozent auf 422 Mio. Fr. unter anderem mit Tarifanpassungen. In Frankreich gingen die Einnahmen um 3 Prozent auf 1,15 Mrd. Fr. zurück.
Aktienkurs gesunken
Dafür wuchs die Swiss Life deutlich im Heimmarkt Schweiz, wo die Einnahmen um 7 Prozent auf 4,93 Mrd. Fr. stiegen. Nach wie vor fragen kleinere und mittlere Unternehmen die Vollversicherung nach. Auch im Einzelleben sei die Swiss Life gewachsen, hiess es. Damit hat die Swiss Life in der Schweiz Marktanteile gewonnen.
Die Aktie des Lebensversicherers hat gegen Mittag dennoch 2,43 Prozent an Wert verloren. Analysten beurteilten das Erstquartalsergebnis der Gruppe als «ziemlich durchzogen». Sie meldeten Zweifel an, ob der Prämienrückgang in Deutschland von 14 Prozent auf 422 Millionen Franken wirklich durch Tarifänderungen bedingt sei.