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Wirtschaft Swiss präsentiert die neue Bombardier-Maschine

Auch für den kanadischen Lieferanten Bombardier ist die Auslieferung der ersten Maschinen für die Swiss von grosser Bedeutung. Bei der Entwicklung kam es zu erheblichen Problemen. Umso bedeutender ist der Deal mit der Swiss.

Flugzeugmodell C-Series 100 auf Landebahn, ein Arbeiter steht vorne dran.
Legende: Ein Exemplar der insgesamt 30 neuen C-Series für die Swiss. Keystone

Die Swiss besitzt als erste Fluggesellschaft der Welt eine Bombardier C-Series 100. Das moderne Flugzeug wurde am Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt und kann auf Kurz- und Mittelstrecken eingesetzt werden. Vor Vertretern von Medien, Politik und Behörden wurde das Flugzeug auf den Namen «Kanton Zürich» getauft.

29 weitere Exemplare sollen folgen. Darin inbegriffen sind auch Modelle der grösseren Variante CS-300. Geliefert werden die Flugzeuge vom kanadischen Zug- und Flugzeugbauer Bombardier.

Geringer Treibstoffverbrauch

Die modernen Flugzeuge mit 125 (CS-100) oder 145 (CS-300) Sitzplätzen setzen neue Standards. Die technologischen Innovationen kommen nicht nur den Fluggästen, sondern auch der Umwelt zugute.

Passagiere kommen in den Genuss von deutlich mehr Komfort. Die C-Series bietet mehr Platz für das Handgepäck und mehr Licht dank grösseren Fenstern. Auch die Anwohner im Flughafenbereich können sich freuen: Die neue Maschine ist das leiseste Verkehrsflugzeug seiner Klasse.

Die Umwelt profitiere dank einer signifikanten Reduktion von Treibstoffverbrauch und Schadstoffemissionen, sagt Bombardier. Der Kostenvorteil wiederum, der durch den geringeren Kerosinverbrauch entstehe, mache die Fluggesellschaften konkurrenzfähiger.

Verspätete Lieferung

Die Swiss musste sich jedoch gedulden, bis das erste Flugzeug ausgeliefert wurde. Bei Entwicklung und Produktion der C-Series durch Bombardier gab es erhebliche Probleme.

Verzögerungen sind in der Luftfahrtbranche zwar nicht ungewöhnlich. Bombardier aber stand finanziell unter Druck. Es war zeitweise sogar fraglich, ob die Produktion jemals fertiggestellt werden könne.

Aufgrund von Verzögerungen im Entwicklungsprozess und Kostenüberschreitungen drohte dem Unternehmen, das Geld auszugehen. Fehlende Einnahmen führten zu einem Liquiditätsengpass. Schliesslich war die einzige Einnahmequelle die Anzahlungen von Kunden. Die kanadische Provinz Québec hat sich darauf in grossem Umfang als Investor an dem Unternehmen beteiligt.

Besserung in Sicht

Die Probleme seien aber grösstenteils überwunden, so Fred Cromer, Chef der kommerziellen Flugzeugsparte von Bombardier: «Es hat zwar länger gedauert, als ursprünglich gedacht, dafür übertrifft die C-Series die technischen Vorgaben sogar.»

Deshalb blickt er optimistisch in die Zukunft: für Flugzeuge mit einer Sitzzahl zwischen 100-150 Sitzplätzen rechnet er mit einer Nachfrage von rund 7'000 Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren. «In dieser Kategorie gibt es ausser den C-Series keine neuen Flugzeuge mit neuen Technologien.», so Cromer.

Dadurch soll es gelingen, sich im Kurz- und Mittelstreckengeschäft gegen die beiden Hauptkonkurrenten Boeing und Airbus zu behaupten. Der Startschuss zumindest ist heute erfolgt.

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