Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta will im kommenden Jahr 265 Millionen Dollar einsparen. Dazu hat der Multi ein Massnahmenpaket geschnürt, welches die Bereiche Betrieb, Forschung und Administration betrifft. Es sieht den Abbau oder die Verlagerung von 1800 Stellen vor. Auch die Schweiz ist betroffen: In Basel werden bis zu 500 Stellen gestrichen.
Laut Angaben des Konzerns, werden rund zwei Drittel der in Basel abgebauten Stellen ins Ausland verlagert. «Wir nehmen unsere soziale Verantwortung sehr ernst und werden die geplanten Stellenreduktionen und -verlagerungen verantwortungsvoll umsetzen», liess sich Konzernchef Mike Mack in einer Mitteilung zitieren.
Ausbau von Anlagen in Stein
Die starke Verankerung von Syngenta in der Schweiz zeige sich an den laufenden Investitionen in die Schweizer Standorte. Dazu zähle auch der Hauptsitz in Basel, wo über 200 Millionen Franken aufgewendet würden, um nachhaltig ein attraktives und modernes Arbeitsumfeld zu schaffen, so Mack weiter.
Zudem seien in Stein/AG weitere 46 Millionen Franken in den Ausbau und die Weiterentwicklung der Anlagen investiert worden. Darüber hinaus werde das Werk für Pflanzenschutzmittelproduktion in Monthey/VS mit über 900 Mitarbeitenden auch in Zukunft der weltweit grösste Produktionsstandort von Syngenta bleiben.
Sparziel von einer Milliarde Dollar
Laut Syngenta ist der Stellenabbau Teil von wichtigen Schritten zur Umsetzung der Strategie «Accelerating Operational Leverage», welche bereits im Februar angekündigt worden war und mit welcher der Konzern die betriebliche Effizienz verbessern will. Die Kosten sollen bis 2018 um eine Milliarde Dollar sinken.
Längerfristig soll die Schlankheitskur sowohl die kommerzielle Leistungsfähigkeit als auch die Innovationskraft steigern. Die Kosten zur Umsetzung des Programms bezifferte Konzernchef Mack auf rund 900 Millionen Dollar.
Sinkende Preise drücken auf den Gewinn
«Das Umfeld wird schwieriger», sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann zu den Abbauplänen. Syngenta habe in der Vergangenheit nach Belieben höhere Preise für Saatgut und Pflanzenschutzmittel durchsetzen können – ganz einfach, weil die Bauern für ihre Produkte gute Preise auf dem Weltmarkt erhielten. Doch: «Diese fetten Jahre sind vorbei.» Seit Monaten würden die Lebensmittelpreise weltweit sinken und die Märkte seien insbesondere mit Gentech-Saatgut gesättigt, so Ammann.
Als Folge davon wird der Verteilkampf unter den grossen Agrochemiekonzernen Monsanto, Dow Chemical, Dupont und Syngenta härter. «Da muss Syngenta die Kosten senken, um die Marge steigern zu können, wie es die Aktionäre erwarten», sagt der SRF-Wirtschaftsredaktor.