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Wirtschaft Syngenta-Übernahme wird auch in den USA geprüft

Die geplante Syngenta-Übernahme durch einen chinesischen Investor zieht auch in den USA immer weitere Kreise. Jetzt wird offenbar auch das Agrarministerium in Washington in die Prüfung eingebunden. Es gehe um die Lebensmittelsicherheit in Nordamerika, heisst es.

Die geplante 43 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Basler Pflanzenschutz- und Saatgut-Produzenten Syngenta durch ChemChina wird jetzt offenbar auch vom US-Landwirtschaftsministerium geprüft. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise.

Das Ministerium werde in dem Ausschuss vertreten sein, der für die USA sicherheitsrelevante Aspekte unter die Lupe nimmt, heisst es weiter. Ziel ist es demnach, die Auswirkungen der Transaktion auf die heimische Lebensmittelsicherheit zu beurteilen.

Zahlreiche US-Behörden involviert

Dem bislang grössten Zukauf eines chinesischen Unternehmens im Ausland müssen zahlreiche Kartellbehörden zustimmen.

Als letztlich entscheidend gilt die Haltung des Ausschusses für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS). In ihm sind üblicherweise unter anderem die Ministerien für Finanzen, Heimatschutz und Verteidigung vertreten. Das Landwirtschaftsministerium gehört normalerweise nicht dazu.

Syngenta hat mehrere Standorte in den USA. Der Konzern erwirtschaftet fast ein Viertel seines Umsatzes in Nordamerika. Dort ist er der grösste Anbieter von Pestiziden und auch ein wichtiges Unternehmen im Saatgut-Markt.

Keine Stellungnahmen

Das US-Landwirtschaftsministerium, CFIUS und Syngenta lehnten Stellungnahmen ab. Auch von ChemChina war zunächst keine Auskunft zu erhalten.

Syngenta-Chef John Ramsay sagte vor einigen Wochen der Nachrichtenagentur Reuters, die Gespräche mit den Behörden auch in den USA seien auf Kurs. Die Übernahme durch den chinesischen Chemieriesen soll bis Jahresende über die Bühne gehen.

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