Die Credit Suisse (CS) hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Reingewinn von 1,48 Milliarden Franken erzielt. Im Vorjahr hatte die Grossbank noch 1,95 Milliarden Franken verdient.
«Die Zahlen liegen ganz leicht unter den Erwartungen der Finanzexperten; aber weit unter den früheren Ergebnissen», sagt Susanne Giger, SRF-Wirtschaftsredaktorin.
CS-Chef Brady Dougan zeigt sich trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis: «Das Jahr 2012 lief wesentlich besser für uns.» Die Bank habe letztes Jahr risikobehaftete Investitionen reduziert. Zudem habe man die Kosten heruntergefahren, sagt Dougan gegenüber Radio SRF.
Neues Sparprogramm
Kosten will die CS noch weiter sparen. Die Bank will damit die Rentabilität steigern. Sie hat ihr Kostenreduktionsziel nach oben angepasst. Bis Ende 2015 will die CS ihre Kosten um 4,4 Milliarden Franken senken.
Erreichen könne man dies mit einer Personalreduktion, erklärt Dougan. Doch das sei nicht der einzige Weg. Was sind die anderen? Sparen könne man bei der Organisation oder im Technik-Bereich, sagt er. Konkreter wird Dougan aber nicht. Zudem könnte Personal in kostengünstigere Länder ausgelagert werden. Wie viele Stellen sind davon betroffen? Dazu wollte Dougan nichts sagen.
Eine Zahl verriet er dennoch: Kunden in Westeuropa zogen letztes Jahr 7 Milliarden Franken ab. Einer der Gründe sei laut Dougan das schwierige Umfeld in Europa. Wegen der Krise erwarte er auch für das laufende Jahr weitere Geldabflüsse. Trotz dieser Abflüsse aus Westeuropa konnte die CS im Jahr 2012 Neugelder in der Höhe von 19 Milliarden Franken ausweisen.
Bessere Zahlen als im Vorquartal
Im vierten Quartal hat die CS besser gewirtschaftet als noch im Vorquartal. Der Reingewinn stieg von 254 Millionen auf 397 Millionen Franken. Im Vorjahr fuhr die CS im letzten Quartal einen Verlust ein.
Während das Ergebnis in der Vermögensverwaltung (Privat Banking & Wealth Management) gegenüber dem Vorquartal fast unverändert blieb (-3 Prozent), mussten im Investmentbanking deutliche Gewinnabschläge hingenommen werden. Das Spartenergebnis vor Steuern betrug 298 Millionen Franken, 38 Prozent weniger als noch im dritten Quartal.