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Auf dem grossen Bildschirm an der Zürcher Börse sind die Verläufe der Schweizer Aktienwerte zu sehen.
Legende: Die Voraussagen, dass die Aktienkurse nach einer Trump-Wahl abstürzen könnten, bewahrheiten sich derzeit nicht. Reuters

Wirtschaft Trump sei Dank: Bankaktien und Pharmatitel starten durch

Der Trump-Triumph löst keinen Schock an der Schweizer Börse aus. Im Gegenteil: Der Aktienmarkt legt kräftig zu – angeschoben vor allem von den Pharmatiteln. Und auch der Ausblick dürfte Anleger freuen.

Der Schweizer Aktienmarkt zieht auch am «ersten Tag nach Trump» an. Viele Marktakteure warteten das Wahlresultat ab und müssen nun schnell agieren, heisst es im Handel. Sonst verpasse man den Zug nach oben. Vor allem Bankaktien fallen mit hohen Gewinnen auf und am Devisenmarkt erholt sich auch der US-Dollar auf breiter Front von seinen Vortagesverlusten.

Der Sieg Trumps sei von den meisten Akteuren als ungünstiger und risikoreicher gesehen worden, so Experten. Die Erkenntnis, dass er auch eine Chance sein könne, sei nun jedoch erstaunlich schnell gekommen.

Trumps versöhnlicher Tonfall beruhigt die Anleger

Die Börsen setzten nun dennoch auf Trumps Staatsausgaben, nachdem sich dieser in seiner Rede auf die Notwendigkeit von Investitionsausgaben fokussiert habe, um die Wirtschaft wieder zum Wachstum zu bringen. Mit Wohlwollen nahm man im Handel auch den versöhnlichen Tonfall Trumps bei seiner Siegesrede zur Kenntnis.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert zum Börsenstart 1,1 Prozent höher bei 7982,65 Punkten. Der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um gut 1 Prozent auf 8727,05 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 24 im Plus und sechs tiefer. Veritable Kurssprünge produzieren dabei die beiden Grossbankenaktien Credit Suisse mit 8,2 Prozent und UBS mit 6,8 Prozent. Die Aktien hätten im Jahresvergleich einen massiven Nachholbedarf, heisst es im Handel.

Auch Pharma-Titel im Hoch

Zudem wird mit den Wahlen in den USA argumentiert. Trotz aller Kritik an den Verbindungen Clintons zur Wall Street wolle Trump den Banken mehr Freiheiten geben. US-Medien erinnerten daran, dass Trump das 2010 verabschiedete Dodd-Frank-Gesetz kippen will. Dieses beschränkte unter anderem den Eigenhandel von Banken und schuf eine Konsumentenschutzbehörde für Finanzprodukte.

Im Rahmen des Gesamtmarkts bewegten sich Pharma- und Gesundheitswerte, die bereits am Mittwoch haussiert hatten. Denn unter einer demokratischen Präsidentin Hillary Clinton wäre eine deutlich strengere Preisregulierung auf die Branche zugekommen. Der Aktienkurs von Roche und Novartis stand am Donnerstagmorgen je 1,2 Prozent höher, der von Actelion legte um 0,8 Prozent zu.

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