Faule US-Hypotheken und eine riskante Wachstumsstrategie bescherten der UBS einen Milliardenverlust – ihr drohte das Geld auszugehen. Es war fünf vor zwölf für die UBS, als der Bundesrat und die Nationalbank am 16. Oktober 2008 die staatliche Rettung des Finanzriesen bekanntgaben. Doch was hat sich getan und welche Lehren hat die Bank gezogen?
Die Bank konnte sich ein beachtliches Sicherheitspolster aufbauen. «Die Kapitalausstattung ist vorbildlich und die Bank verdient wieder richtig gut Geld», sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Jan Baumann. Somit könne die Bank wohl einen Sturm an den Finanzmärkten und eine Krise in der Wirtschaft überstehen.
Schweizer Einheit
Zudem habe sich die Bank in der Zwischenzeit neu aufgestellt. Seit Juni gibt es eine UBS Switzerland AG. Mit der neuen Schweiz-Einheit sollten im Krisenfall alle systemrelevanten Teile der Bank fortgeführt werden können.
«Sollte es zu einer nächsten Krise kommen, dann könnte die Schweizer Einheit tatsächlich weiter existieren – auch wenn im Ausland alles zusammenbricht», sagt Wirtschaftsexperte Baumann weiter.
Die Bank habe Szenarien für den Krisenfall durchgerechnet. Einen echten Praxistest, den habe es aber noch nicht gegeben. «Man fackelt ja nicht sein eigenes Haus an, nur um zu schauen, ob der Brandschutz funktioniert», so Baumann.
Bewährungsprobe
Allerdings: «Die krisenfeste Organisationsstruktur ist noch nicht ganz fertig», so Baumann. Weitere Massnahmen seien in Planung, wie zum Beispiel eine konzerninterne Serviceinheit. Diese würde ein reibungsloses Tagesgeschäft ermöglichen.
Zudem müsse die Bank nun zeigen, dass sie dauerhaft skandalfrei bleiben könne. «Stichwort: Beihilfe zur Steuerflucht für ausländische Kunden oder andere unschöne Machenschaften, die zu hohen Rechtskosten führen könnten», betont der Experte weiter.