Werktätige in der Schweiz leisten unbezahlte Arbeit im Wert von 400 Milliarden Franken im Jahr. Für unbezahlte Arbeit wird mehr Zeit aufgewendet als für bezahlte Arbeit. Das zeigen Zahlen aus dem Jahr 2013, die das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht hat. Unbezahlte Arbeit hat also eine grosse volkswirtschaftliche Bedeutung.
Georg-Simon Ulrich ist der Direktor des BFS. Für ihn ist spannend, wie die unbezahlte Arbeit unter Frauen und Männern aufgeteilt ist: «Die Frauen übernehmen 62 Prozent des unbezahlten Arbeitsvolumens und die Männer 62 Prozent des bezahlten Arbeitsvolumens.»
Institutionelle und informelle Freiwilligenarbeit
Zur Freiwilligenarbeit gehören zum einen freiwillige oder ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen und Organisationen – in der Fachsprache der Statistiker heisst das institutionelle Freiwilligenarbeit. Zum anderen gibt es die informelle Freiwilligenarbeit – das bedeutet: persönliche Hilfeleistungen für Bekannte und Verwandte, die nicht im selben Haushalt leben.
«Was man sieht, ist, dass zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2007 ein leichter Rückgang sowohl des Zeitvolumens als auch der Beteiligungsquote bei der institutionellen Freiwilligenarbeit festgestellt werden kann.» Diese Tendenz bestätige sich aber ab 2010 nicht mehr. «Zwischen 2010 und 2013 stellen wir eine leichte Zunahme der informellen Hilfeleistung fest.» Die institutionelle Freiwilligenarbeit sei in diesem Zeitraum leicht zurückgegangen.
Grosse volkswirtschaftliche Bedeutung
Klar ist für den Chefstatistiker des Bundes: Freiwilligenarbeit ist von grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung. Denn in der informellen Freiwilligenarbeit wurden 348 Millionen Arbeitsstunden geleistet, in der institutionellen Freiwilligenarbeit sind es 317 Millionen Stunden.