Ferien in Gstaad oder Zermatt? «Njet», sagen diesen Winter ganze Heerscharen von dereinst treuen Alpentouristen aus Russland.
Über die Feiertage zu Jahresanfang seien die Buchungen ins Ausland bis zu 70 Prozent zurückgegangen, lässt der russische Tourismusverband über die Nachrichtenagentur AFP verbreiten. Besonders gelitten hätten europäische Ziele.
Auslandreisen doppelt so teuer wie 2014
Viele Russen machten Skiferien in der Schweiz, in Österreich oder in Frankreich. Oder sie flogen in die Sonne nach Asien. Heute bleiben sie daheim. In Sotschi, im Kaukasus, in den Skigebieten des Ural. Seit letztem Jahr bereitet die zerfallende Heimatwährung ihren Fernreiseträumen ein Ende.
Der Rubel verlor im Laufe des vergangenen Jahres gegenüber dem Dollar 41 Prozent seines Wertes, gegenüber dem Euro 34 Prozent.
Der Verfall der russischen Währung hatte sich in den letzten Wochen des Jahres 2014 beschleunigt.
Viele Russen tauschten ihr Erspartes in ausländische Währungen um oder gaben in aller Schnelle Geld aus. Seither hat sich der Rubel stabilisiert, verharrt aber weiter auf niedrigem Niveau.
Gründe für den Wertverlust der russischen Währung sind die wegen der Ukraine-Krise verhängten Wirtschaftssanktionen des Westens und der Verfall des Ölpreises. Der russische Staatshaushalt hängt stark von den Einnahmen aus diesem Ölgeschäft ab.
Im Gesamtjahr 2014 stiegen die Preise in Russland um 11,4 Prozent. Die Inflation wurde auch vom Embargo befeuert, das Russland als Reaktion auf die Sanktionen gegen westliche Lebensmittel verhängt hatte.