Die Fusion von American Airlines und US Airways steht auf der Kippe. Die US-Regierung will den Zusammenschluss vor Gericht anfechten. Mit der Fusion würden die beiden Konzerne weltgrösste Fluggesellschaft werden, das Vorhaben ist elf Milliarden Dollar schwer.
In der Klage des Bezirksgerichts in Columbia heisst es: Die Fusion reduziert die Zahl der heimischen Luftfahrtgesellschaften und führt zu Preiserhöhungen für die Verbraucher.
Alleine auch erfolgreich
Die Klage wird von mehreren Bundesstaaten unterstützt, darunter Arizona und Texas. Erst vergangene Woche hatte die EU-Kommission die Fusion unter Auflagen genehmigt. Der Kurs der US-Airways-Aktie fiel nach Bekanntwerden der Klage um elf Prozent.
Nach einer Fusion der American-Airlines-Mutter AMR mit US Airways würden mehr als 80 Prozent des zivilen US-Luftverkehrs nur noch von vier Gesellschaften kontrolliert. Beide Gesellschaften hatten erklärt, auch alleine erfolgreich sein zu können. Zur Klage äusserten sie sich noch nicht.
Die beiden wirtschaftlich seit Jahren schwächelnden Airlines wollen mit der Allianz ihre Position gegenüber den heimischen Rivalen Delta und United Continental stärken. Zusammen kämen sie mit 113‘000 Mitarbeitern auf einen Jahres-Umsatz von zirka 39 Milliarden Dollar. Gemessen an den geflogenen Meilen wären sie der weltweite Branchenprimus.
Projekt United Airlines
Die Fusion soll jährlich Einsparungen von einer Milliarde Dollar bringen. Zunächst würden aber einmalige Kosten von 1,2 Milliarden Dollar über drei Jahre anfallen.
Bei der Fusion soll kein Geld fliessen, sondern es soll einen Aktientausch geben. Am neuen Unternehmen sollte AMR 72 Prozent halten, Aktionäre von US Airways erhalten den Rest. Die fusionierte Gesellschaft soll unter dem Namen American Airlines fliegen.
Der neue Konzern würde den Plänen zufolge zur Allianz Oneworld um die British Airways gehören. US Airways müsste damit das Konkurrenz-Bündnis Star Alliance um die Lufthansa verlassen. Die Frankfurter haben dort aber mit United weiter einen wichtigen US-Partner.