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Serverraum am CERN in Genf.
Legende: Die Schweizer Wirtschaft droht bei der IT-Technologie in Rückstand zu geraten. Keystone

Wirtschaft Verpasst die Schweizer Wirtschaft den Anschluss?

Digitale Technologien werden in der Wirtschaftswelt immer wichtiger. Ein Internetauftritt eines Unternehmens oder ein entsprechender Facebook-Account reichen längst nicht mehr. Diese Erkenntnis scheint sich in der Schweizer Wirtschaft noch nicht überall durchgesetzt zu haben.

Es brauchte mehrere Weckrufe aus dem Ausland, um die Schweizer Wirtschaft aus dem digitalen Tiefschlaf zu reissen. Die Markteintritte des Fahrdienstes «Uber» und des Bettenvermittlers «Airbnb» zum Beispiel. Agile, junge Firmen aus den USA die fast ihr gesamtes Geschäft digital steuern.

Diesen Firmen sei es gelungen, anderen Anbietern in relativ kurzer Zeit den Markt streitig zu machen, sagt Manuel Nappo von der Zürcher Hochschule für Wirtschaft (HWZ).

Der Wandel hin zu einer digitalen Wirtschaft ist eine der grossen Herausforderungen für die Zukunft. Das belegen drei unabhängige Untersuchungen von Schweizer Beratungsunternehmen und Universitäten in den letzten sechs Monaten.

Mangelndes Fachwissen bei Entscheidungsträgern

Manuel Nappo von der HWZ skizziert eine alarmierendes Bild: «Bei einem Drittel der Unternehmen dieser Studie ist es bereits heute erfolgskritisch, bei drei Viertel wird es in fünf Jahren zum Handicap.»

Diese «digitalen Dinosaurier», wie sie Nappo etwas überspitzt nennt, sind in fast allen Branchen zu finden. Speziell aber in der verarbeitenden Industrie – also Chemie und Pharma sowie Metall- und Maschinenindustrie – und im Bildungswesen.

Grund dafür sei die mangelnde Bereitschaft, sich von alten Erfolgsmodellen zu verabschieden und das fehlenden Fachwissen in den obersten Führungsetagen.

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