«Wenn wir uns nicht auf einen vernünftigen Vertrag einigen, dann müssen sie raus», sagt Patrick Frost, Anlage-Chef von Swiss Life, über seinen prominenten Mieter an der Bahnhofstrasse: das Warenhaus Manor.
Seit 30 Jahren nutzt Manor das Gebäude an dieser Lage. Im Vertrag, der Ende Januar ausgelaufen ist, will Swiss Life die Miete von 7 auf 19 Millionen Franken erhöhen.
«Ja, das ist ein deutlicher Aufschlag», bestätigt Patrick Frost im «ECO»-Studio, «und es muss sein.» Der Mietvertrag sei Jahrzehnte alt und werde nun an die Marktkonditionen angepasst. Man sei Manor sogar etwas entgegengekommen und leicht unter Marktkonditionen geblieben.
Alternativ-Angebot ausgeschlagen
«Wir haben ihnen auch ein Angebot gemacht in der Nähe der Bahnhofstrasse, des jetzigen Standorts», so Patrick Frost. Dieses habe Manor aber ausgeschlagen. Derzeit befasst sich das Mietgericht mit dem Fall.
«Der Mietvertrag, der uns mit Swiss Life verbindet, verpflichtet uns ausdrücklich zum Betrieb eines Warenhauses», sagt Manor-CEO Bertrand Jungo. Daher sei es «nur logisch, dass auch der Mietzins dem Betrieb eines Warenhauses entsprechen muss» – zumindest für die nächsten fünf Jahre, für welche Manor eine Option im Mietvertrag habe. «Wir sind mindestens noch fünf Jahre dort», ist Bertrand Jungo überzeugt. «Wir sind aber auch guter Hoffnung, dass wir schlussendlich eine längerfristige Lösung mit der Swiss Life finden werden.»
Dass die Mietpreise steigen, wenn Immobilien in die Hand von Swiss Life kommen, verneint Patrick Frost. Swiss Life sei daran interessiert, vor allem langjährige Mieter zu behalten. «Es ist gerade nicht unsere Politik, wenn wir neu etwas kaufen, dass wir dann die Mietpreise erhöhen», so Frost.
Swiss Life ist der grösste private Liegenschafts-Besitzer in der Schweiz. Der Immobilien-Bestand des Versicherers ist in den vergangenen Jahren stark angewachsen – auf zuletzt knapp 20 Mrd. Franken. Pro Jahr legt Swiss Life rund 1 Mrd. Franken in Immobilien an.