Chinesische Firmen auf Einkaufstour
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Bild 1 von 12. Chinas grösster Chemiekonzern, die staatliche Chem China, bietet für den Agrochemie-Konzern Syngenta rund 43 Milliarden Dollar. Die kommunistische Partei will mit diesem Kauf die Ernährungssicherheit im Riesenland verbessern. Die Übernahme zum bisherigen Rekordpreis eines chinesischen Unternehmens könnte Ende 2016 abgeschlossen sein. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 12. Schon wieder Chem China: Der Staatskonzern will auch die deutsche Krauss-Maffei-Gruppe (Maschinenindustrie) übernehmen für rund 1 Milliarde Dollar. Damit geht auch deren Tochter Netstal im glarnerischen Näfels in chinesische Hände über. Netstal stellt Spritzgiessmaschinen her zum Beispiel für die Produktion von Pet-Flaschen oder Blutröhrchen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 12. Trinken mit Schweizer Tradition, die künftig ebenfalls aus China kommt: Im Februar 2016 kündigte ZheJiang Haers Vacuum Containers an, die Frauenfelder Trinkflaschen-Herstellerin Sigg zu übernehmen. Kaufpreis für das 1908 gegründete Unternehmen: gut 16 Milliarden Dollar. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. Der Airline-Caterer Gategroup, als Gate Gourmet einst Tochter und Kronjuwel der stolzen Swissair, geht noch 2016 für rund 1,4 Milliarden Franken an den Mischkonzern HNA über. Das Unternehmen mit Sitz auf der chinesischen Insel Hainan ist vor allem in der Luftfahrt und im Tourismus tätig. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 12. Schon 2015 hat HNA am Flughafen Zürich eingekauft: Sie übernahm für gut 2,7 Milliarden Franken den weltgrössten Serviceanbieter für Fluggesellschaften und Flughäfen, Swissport. Das Unternehmen erledigt weltweit für rund 700 Kunden Bodenabfertigungsdienste. Es gehörte ebenfalls der Swissair und wurde nach deren Ende 2001 erstmals verkauft. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. Auch an der Schweizer Hoteltradition sind chinesische Investoren interessiert. Ende Dezember 2015 kaufte der Geschäftsmann Yunfeng Gao das Luzerner Luxushotel «Palace» zu einem nicht genannten Preis. Gao ist als Verwaltungsratspräsident der Frutt Resort AG bereits Hotelkönig mit den Häusern «Frutt Loge» und «Family Lodge» auf Melchsee-Frutt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 12. Schweizer Uhren haben die Chinesen ebenfalls im Visier: Der 1856 gegründete Uhrenhersteller Eterna wurde bereits 2011 chinesisch. Käuferin war das in Hongkong ansässige Investmenthaus Citychamp Watch & Jewellery Group, der Kaufpreis ist nicht bekannt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. Die Textilmaschinenherstellerin Saurer ging nach einer bewegten jüngeren Geschichte 2012 in chinesische Hände über. Für 650 Millionen Franken griff die im Jahr 2000 von Investoren gegründete Industriegruppe Jinsheng zu. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 12. Die Chinesen sind an bekannten Namen interessiert. Beim Reifenhersteller Pirelli hat wiederum Chem China die Hände im Spiel. Der Chemiegigant stieg 2015 mit einem Minderheitsanteil bei den Italienern ein. Er hat es vor allem auf deren Technologie abgesehen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. Weitere Traditionsnamen, hinter denen chinesische Geldgeber stecken: Der Fussballclub Inter Mailand gehört seit Mitte 2016 mehrheitlich dem Elektro-Handelskonzern Suning Commerce. Kurz darauf wird bekannt, dass Silvio Berlusconi seinen AC Milan ebenfalls nach China verkauft. Chinesisch sind unter anderen bereits Aston Villa oder Atlético Madrid. Bildquelle: Reuters.
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Bild 11 von 12. Chinesische Investoren kaufen auch Prestige ein: Die dänische Nobelmarke für Unterhaltungselektronik Bang & Olufsen hat ebenfalls seit 2016 einen neuen Hauptaktionär, den Milliardär Qi Jianghong. Gemeinsam mit einer von ihm kontrollierten Gesellschaft hält er derzeit fast 19 Prozent am Unternehmen. Und er will noch mehr. Bildquelle: Reuters.
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Bild 12 von 12. Nach langem Übernahmekampf ging 2015 der Ferienanbieter Club Méditerranée an die Fonsun-Gruppe. Ihr Übernahmeangebot bewertete Frankreichs Firmenlegende und Inbegriff für All-inclusive-Ferien mit gut 900 Millionen Euro. Fonsun war 2010 bei den Franzosen eingestiegen, die unter wachsender Konkurrenz und der schleppenden Konjunktur leiden. Bildquelle: Reuters.
Chinesische Firmen und Investoren kaufen in Europa im grossen Stil ein. Im ersten Halbjahr 2016 übernahmen sie gemäss Ernst & Young so viele Unternehmen wie im ganzen letzten Jahr. Die Gründe für die seit einigen Jahren anhaltende Einkaufstour sind vielfältig. Meist geht es aber um den Erwerb von Know-how, bei Privatpersonen auch um Prestige.
- Chinesische Unternehmen, vor allem auch staatliche, wollen damit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern.
- Häufig hinken ganze Branchen in China in Sachen Technologie oder Effizienz dem Westen hinterher, wie etwa die Landwirtschaft.
- Zukäufe sind ein gutes Mittel um zu wachsen, seit die chinesische Wirtschaft nicht mehr so rund läuft.
- Teilweise bieten Übernahmen auch eine gute Gelegenheit, hohe Geldsummen legal ins Ausland zu bringen.
Bisher greifen die chinesischen Besitzer nach einer Übernahme nur wenig in die Firmen ein, meist bleibt das Management im Amt, und es werden auch kaum Stellen abgebaut.