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Wirtschaft VW – schlechte News ohne Ende

Mitten im Abgas-Skandal muss Volkswagen in den USA etwa 91'800 Wagen wegen Problemen mit den Bremsen zur Reparatur in die Werkstätten rufen. In Deutschland drohen nach den aufgedeckten Tricksereien bei CO2-Werten Strafsteuern.

Für den Autobauer aus Wolfsburg kommt es knüppeldick: Der VW-Abgasskandal ist keine reine Diesel-Affäre mehr – auch Tausende Wagen mit Benzinmotor sind betroffen. Unter den 800'000 Fahrzeugen mit falschen CO2-Werten bei Volkswagen sind nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auch 98'000 Benziner.

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Wenn CO2-Werte wie zu erwarten nach oben korrigiert werden müssten, habe dies Auswirkungen auf die Kfz-Steuer, sagte Dobrindt. «Das gilt auch rückwirkend.» In Abstimmung mit dem Bundesfinanzministerium arbeite sein Ressort daher «an einer Gesetzgebung, die dafür sorgt, dass nicht der Kunde durch diese Mehrkosten bei der Kfz-Steuer belastet wird, sondern der Volkswagen-Konzern.»

Rückruf in den USA

Zur drohenden Milliarden-Busse in den USA nach der «Diesel-Gate» und einer anrollenden Klagewelle, kommt noch weiteres Ungemach auf den Autobauer zu. 91'800 Wagen müssen wegen Bremsproblemen zurück in die Werkstatt.

Betroffen seien Beetles, Golfs, Jettas und Passats der Modelljahre 2015 und 2016 mit 1,8- und 2,0-Liter-Benzinmotoren, teilte der Autohersteller mit.

Bei einigen Fahrzeugen bestehe die Gefahr, dass es wegen mechanischer Mängel zu Druckverlust für die Versorgung der Bremsen komme, wodurch das Unfallrisiko steige. VW habe die US-Verkehrsaufsicht NHTSA darüber informiert. Das Unternehmen wisse bislang von keinen Verletzungen, die im Zusammenhang mit dem Defekt stünden.

Verkaufsstopp in den USA

Nach den neuen Vorwürfen der US-Behörde EPA hat Volkswagen den Verkauf der betroffenen Modelle in Nordamerika gestoppt. Es gehe um den Porsche Cayenne, die Audis Q5, Q7, A6, A7 und A8 sowie um den VW-Touareg, insofern sie die fraglichen Dieselmotoren mit sechs Zylindern und 3,0 Liter Hubraum haben, sagte ein Konzernsprecher.

Zur Zahl der nun bei den Händlern stehenden Fahrzeuge mit Verkaufsverbot konnte er nichts sagen. Zuvor hatte bereits ein Audi-Sprecher den Stopp für die Nobelmarke mitgeteilt.

Die schlechten Nachrichten ohne Ende gehen am Konzern nicht spurlos vorbei. Das Image ist arg ramponiert und die Börse reagiert dementsprechend. Bei Handelsschluss in Deutschland verliert die Aktie 9,5 Prozent.

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