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Landebahn auf Kiewer Flughafen.
Legende: Flughafen Kyiv Boryspil: Schweizer Unternehmer lassen sich von der Rechtsunsicherheit in der Ukraine nicht abhalten. KBP

Wirtschaft Warum Schweizer Firmen jetzt nach Kiew gehen

Ein Zürcher Arzt, der in Kiew eine Software-Firma gründet, und ein Logistik-Unternehmen aus Pratteln, das eine Niederlassung plant. «ECO» zeigt: Die Ukraine zieht trotz Krise Unternehmen aus der Schweiz an.

Moritz Schwyzer war noch in der Ausbildung zum Arzt, als er seine erste Software-Firma gründete. Im Auftrag von Spitälern erstellt er Visualisierungen von medizinischen Eingriffen. Nun will er einen Schritt weitergehen und eine Software entwickeln, mit denen Assistenzärzte Operationen am Computer in einer «virtuellen Realität» üben können.

Die dafür nötigen Programmierer kann sich der 25-Jährige in der Schweiz nicht leisten. Deshalb gründet er in Kiew eine Firma und wandert gleich selber in die ukrainische Metropole aus. Gut ausgebildete Programmierer findet Schwyzer in Kiew zu Löhnen von umgerechnet weniger als 1500 Franken.

Auch die Logistik-Firma Haba-Sped in Pratteln plant demnächst in Kiew eine Filiale zu eröffnen. Das Familienunternehmen ist bereits in 22 Ländern vertreten. Dass die Ukraine einen schlechten Ruf hat punkto Korruption, schreckt Mitinhaber Roland Schaffer nicht ab. «Wir müssen uns den lokalen Begebenheiten anpassen. Es liegt nicht an uns, die Regeln im Markt zu ändern.»

Lukrativ – mit Vorbereitung

Das Seed Forum Ukraine Foundation unterstützt Start-ups in der Ukraine mit Beratung und Infrastrktur. Die Non-Profit-Organisation wird von norwegischen Entwicklungshilfe-Geldern getragen.

Ihr Leiter weist darauf hin, dass die Voraussetzungen für Unternehmen in der Ukraine gänzlich andere seien: in der Gesetzgebung, der Administration, der Unternehmenskultur. «In diesen Bereichen muss man sich vorbereiten, bevor man den Schritt wagt», sagt Dimitri Podoliev. «Wenn sie diese Hausaufgaben gemacht haben, läuft es meist sehr gut.» Besonders für IT-Firmen sei die Ukraine ein lukratives Feld. In dieser Branche habe man die grösstmögliche Ruhe vor der Regierung.

Swissport holte sich blutige Nase

Genug von der Ukraine hat vorerst Swissport, die Weltmarktführerin in der Boden- und Luftfracht-Abfertigung. Vor zwei Wochen beschied das höchste Wirtschaftsgericht der Ukraine, dass Swissport ihren 70 Prozent-Anteil an einem Joint Venture mit den Ukraine International Airlines abgeben musste. «Wir haben eine komplette Firma verloren mit über 1000 Angestellten und 30 Millionen Umsatz», sagt Mark Skinner, Leiter Bodenabfertigung Europa bei Swissport.

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