Die Zeitschrift «NZZ Geschichte» platzt in eine Zeit, in der die Schweizer Geschichte in der öffentlichen Debatte Hochkonjunktur hat. So wird etwa darüber gestritten, welche Bedeutung die von den Eidgenossen verlorene Schlacht von Marignano von 1515 für die Identität der Schweiz hat.
Peer Teuwsen ist publizistisch für «NZZ Geschichte» verantwortlich. Im Vorwort der Erstausgabe schreibt er, es gebe eine «Sucht nach Geschichte». Historische Themen hätten in den Medien, im Radio, im Fernsehen «einen unglaublichen Stellenwert» bekommen, erklärt er seine Aussage im Gespräch mit SRF News.
Keine patriotische Geschichtsschreibung
Allerdings werde Geschichte heute «sehr oft fiktionalisiert, statt dass einfach von ihr berichtet wird.» Hier wolle «NZZ Geschichte» Gegensteuer geben und berichten, wie es wirklich war. Die Redaktion halte sich dabei grundsätzlich an wissenschaftliche Kriterien, so Teuwsen weiter.
Der Leser kriegt sicher keine marxistische Geschichtsschreibung.
Es gehe nicht um eine patriotische Geschichtsschreibung, sondern um eine, die auf Tatsachen beruhe. Der Leser kriege aber «sicher keine marxistische Geschichtsschreibung», sagt er auf die Frage, ob sich die Redaktion eine klassisch liberal-freisinnige Geschichtsdeutung in der Tradition der NZZ auf die Fahne geschrieben habe.
,Nachfrage übersteigt Erwartungen
Zur Redaktion gehören Journalisten, Historiker und Buchautor Martin Beglinger. Gestaltet wurde das Magazin von Designer Tyler Brûlé. Bereits vor Erscheinen des Heftes zeigte sich das Medienhaus zufrieden mit der Nachfrage. Die Verkaufsziele seien bei Weitem übertroffen worden, hatte die NZZ am Mittwoch mitgeteilt. Man habe schon fast das Gesamtjahresziel für 2015 erreicht.
Konkrete Zahlen wollte der Verlag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda aber keine bekannt geben. Das Magazin wird viermal pro Jahr erscheinen. Die Start-Auflage beträgt 20'000 Exemplare.