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Wirtschaft «Wir dürfen nicht nur Skifahrer berücksichtigen»

Das Jungfraubahnprojekt schlägt hohe Wellen. Rund 400 Millionen Franken soll der Ausbau kosten. Doch lohnen sich Investitionen in Bergbahnen heutzutage überhaupt noch? Ja, sagt der Tourismusberater Peter Furger. Sogar dann, wenn die Bahnen Verluste schreiben würden.

Es gibt immer weniger Skifahrer in der Schweiz und auch die Anzahl der mit Bergbahnen beförderten Personen nimmt seit 2008 kontinuierlich ab. Dennoch gibt es immer wieder grosse Millioneninvestitionen in den Bergen. Ein solches Projekt: Die Jungfraubahn, welche die Fahrzeit von Grindelwald zum Eigergletscher um 47 Minuten verkürzt. Zudem soll die Seilbahn zum Männlichen erneuert werden. Kostenpunkt insgesamt rund 400 Millionen Franken.

Das Zielpublikum sind Touristen aus Übersee, die aus nächster Nähe die Eigernordwand anschauen möchten. Also keine Skifahrer. «Die Tourismusbranche ist am explodieren und dabei sind die Schweizer Berge eines der Hauptziele – allerdings nicht auf Skis», erklärt Tourismusberater Peter Furger. Er hat am Jungfrauprojekt mitgeholfen und arbeitet etwa auch an Samih Sawiris Projekt Skiarena Andermatt-Sedrun mit.

«Bergbahnen müssen sich nicht immer rentieren»

Doch auch die Skifahrer dürfen laut Furger nicht vernachlässigt werden. Diese sind vor allem für kleinere Destinationen wichtig, welche kaum Touristen aus Übersee haben. Die Frage, ob man auch in solchen Gebieten trotz immer weniger Skifahreren invstieren soll, bejaht Furger: «Da ist die Schweizer Politik gefragt. Aus rein betriebswirtschaftlicher Betrachtungsweise müsste man die kleinen Bahnen zwar einstellen, aber aus einer gesamtwirtschaftlichen Sicht lohnen sich die Bahnen.»

Denn bei solchen Investitionen gebe es auch regionalpolitische Aspekte zu berücksichtigen. «Wenn man die Besiedlung dieser peripheren Räume erhalten will, brauchen sie eine solide Wirtschaftsstruktur. Und für eine solche bilden Bergbahnen das Rückgrat», sagt Furger.

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