Der Grossfusion von Holcim und Lafarge steht nichts mehr im Weg. Holcim konnte seine Nachbesserungen des Fusionsvertrags durchsetzen.
Die beiden Unternehmen einigten sich auf einen neuen Preis für den Zusammenschluss, wie Holcim mitteilt. Das Austauschverhältnis der Aktien wurde zugunsten der Holcim-Akionäre nachgebessert.
Neu bekommen die Lafarge-Aktionäre für zehn eigene Aktien neun Titel von Holcim. Ursprünglich war ein Austauschverhältnis von eins zu eins vorgesehen.
Lafarge-Chef erhält Verwaltungsratsposten
Der Schweizer Holcim-Konzern konnte in den Nachverhandlungen zudem verhindern, das Lafarge-Chef Bruno Lafont zum Leiter des fusionierten Unternehmens wird. Ein neuer Konzernchef soll in Kürze bekanntgegeben werden.
Der bei Holcim in Ungnade gefallene Lafont wird nun Co-Verwaltungsratspräsident neben Holcim-Präsident Wolfgang Reitzle. Beat Hess von Holcim wird zudem Vizepräsident des Verwaltungsrates.
Grossaktionäre von Holcim machten Druck
Druck auf Neuverhandlungen hatten Holcim-Grossaktionäre gemacht. Sie waren nicht mehr zufrieden mit dem Umtauschverhältnis. Denn im Februar hatten die beiden Konzerne unterschiedlich gute Zahlen für 2014 präsentiert: Holcim konnte den Reingewinn um 1,2 Prozent auf knapp 1,3 Mrd. Franken steigern; Lafarge dagegen kam mit 143 Mio. Franken nur noch auf einen Viertel des Gewinns von 2013.
Der im April 2014 angekündigte Zusammenschluss ist die grösste je in der Zementbranche vollzogene Fusion. Sie soll im Juli erfolgen. Das ist einen Monat später als geplant.
Aktien legen zu
Die Holcim-Aktien legten im Börsenhandel leicht zu: Bis am Mittag stiegen sie um 0,9 Prozent auf 76.45 Franken an. Bereits am Morgen wurde die Hälfte eines üblichen Tagesvolumens umgesetzt. Im vorbörslichen Handel hatten die Titel allerdings noch um gut 3 Prozent zugelegt.