Zum letzten Mal legen die beiden fusionierten Konzerne Holcim und Lafarge getrennt voneinander ihre Zahlen vor. Bereits ab dem laufenden dritten Quartal erfolgt die Publikation als Gesamtkonzern. Die Halbsjahresergebnisse beider Konzerne sind durchzogen:
- Der Schweizer Holcim-Konzern spürt die weltweit geringere Nachfrage nach Zement. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um 3 Prozent auf 8,6 Milliarden Franken. Der Gewinn stieg dagegen um 5 Prozent auf 690 Millionen. Die Zunahme ist allerdings dem Verkauf einer Minderheits-Beteiligung zu verdanken. Operativ stand der Zementkonzern im Gegenwind. Die Zementvolumen waren in allen Regionen mit Ausnahme von Nordamerika und Lateinamerika rückläufig. Für das zweite Halbjahr erwartet Holcim ein besseres Marktumfeld, wie SRF-Korrespondentin Brabara Widmer sagt: «Wichtige Kernmärkte wie USA, Indien und Mexiko sollten besser laufen und deshalb mehr Baustoffe benötigen.»
- Beim französischen Lafarge-Konzern wuchs der Nettoumsatz um 5 Prozent auf 6,32 Milliarden Euro. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 477 Millionen Euro nach einem Gewinn von 70 Millionen im Vorjahreszeitraum. Um einmalige Aufwendungen bereinigt weist Lafarge allerdings einen markant höheren Nettogewinn von 182 Millionen Euro aus (+57 Prozent). Operativ verbesserten sich die Franzosen im ersten Halbjahr: Der Betriebsgewinn stieg um 8 Prozent 813 Millionen Euro.
Der neue Zementriese LafargeHolcim stellt seinen Aktionären eine attraktive Dividendenpolitik in Aussicht, wie er mitteilt. Für das laufende Jahr sollen mindestens 1.30 Franken je Aktie ausgezahlt werden.
Milliarden einsparen auch mit Stellenabbau
Der aus dem Zusammenschluss der Schweizer Holcim und der französischen Lafarge entstandene Weltmarktführer für Baustoffe hat für das Jahresende neue Ziele in Aussicht gestellt: Noch bis Ende dieses Jahres will der neu formierte Konzern mindestens 100 Millionen Franken (94 Millionen Euro) einsparen.
Die Investitionsausgaben sollen um mindestens 200 Millionen Franken sinken und die Nettofinanzschulden sollen zum Jahresende unter 15 Milliarden Franken liegen. Innerhalb von drei Jahren sollen dann Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro resultieren, auch über einen Stellenabbau.