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«America first» – mehr als leere Worte
Aus HeuteMorgen vom 06.10.2017.
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Wirtschaftliche Abschottung Trump verstärkt Trend zum Protektionismus

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon seit 2012 schotten viele Staaten ihre Wirtschaften stärker ab. Das zeigt eine Studie eines St. Galler Forschers.
  • Der Trend betrifft nicht nur einige Länder, sondern die ganze globale Wirtschaft.
  • Donald Trumps Devise «America First» ist mehr als eine leere Drohung. Der amtierende US-Präsident hat laut Studie mehr Entscheide zum Nachteil anderer G20-Staaten gefällt als sein Vorgänger Barack Obama.
  • Nicht alle seine Ideen konnte Trump umsetzen. Vor den nächsten Wahlen könnte sich das aber ändern.

Donald Trump hat die Debatte rund um Freihandel und Protektionismus neu entfacht. Simon Evenett, Professor an der Universität St. Gallen, hat untersucht, wie sich die internationalen Handelsströme in den letzten Jahren verändert haben. Das Ergebnis hat ihn überrascht: Seit 2012 – lange vor der Wahl Trumps zum US-Präsidenten – nehme der Protektionismus rasant zu, so seine Bilanz.

Abschottung liegt global im Trend

China, Brasilien, Indien, Nigeria, oder auch die USA: Alle hätten Gesetze erlassen, um den Zustrom von Waren, Gütern und Arbeitskräften einzuschränken, sagt Evenett. Ein Land sei dem nächsten gefolgt. Selbst die Schweiz sei keine Ausnahme, betont der Ökonom. Er verweist auf die Zuwanderungsinitiative.

US-Präsident Trump habe die internationale Protektionismuswelle nun noch verschärft. Laut Evenetts Studie hat Trump deutlich mehr Entscheide gefällt als Obama, die für G20-Partnerstaaten wirtschaftlich nachteilig sind. Zugleich fällte er deutlich weniger Entscheide als Obama, die den anderen G20 -Staaten nützen.

Was bringen die nächsten Kongresswahlen?

Mehrfach wurde Trump bei der Umsetzung seiner Ideen vom Kongress gestoppt. Dennoch beobachtet der St. Galler Handelsprofessor den Kurswechsel in den USA mit Sorge. Evenett fürchtet sich vor allem vor den Mid-Term-Wahlen oder der nächsten Präsidentschaftswahl 2020: Im Wahlkampf könnte Trump versucht sein, Handelskonflikte loszutreten, um von Problemen im Inland abzulenken, mutmasst er.

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