- Der ehemalige Verwaltungsratspräsident und Chef der Pilatus Flugzeugwerke Oscar J. Schwenk ist tot.
- Das Unternehmen bestätigte gegenüber SRF eine Meldung der «Nidwaldner Zeitung».
- Schwenk verstarb am Samstag im Alter von 79 Jahren.
Nähere Angaben zum Todesfall machte Pilatus am Montag keine. Gemäss dem ersten Bericht war die Belegschaft der Flugzeugwerke am Vormittag über den Hinschied ihres früheren Chefs informiert worden. Der Tod Schwenks kam demnach überraschend.
Oscar Schwenk war von 1994 bis 2021 Geschäftsführer respektive Verwaltungsratspräsident der Pilatus Flugzeugwerke. Er arbeitete nach dem Studium zunächst bei den Eidgenössischen Flugzeugwerken in Emmen. 1979 wechselte er zu den Pilatus Flugzeugwerken. Diese sind etwa für ihre PC-6 bekannt. Diese Flugzeuge kommen auch auf sehr kurzen Pisten gut zurecht.
Fast 30 Jahre lange sass Schwenk beim Stanser Unternehmen im Cockpit. 1994 wurde er Vorsitzender der Geschäftsleitung. Er übte das Amt, mit einem kurzen Unterbruch, bis 2012 aus. Von 2006 bis 2021 war er zudem Verwaltungsratspräsident.
Das Gesicht von Pilatus
Schwenk galt als eigentliches Gesicht der Pilatus Flugzeugwerke. Um klare Worte war er nie verlegen. Vehement verteidigte er den Export von Pilatus-Trainingsflugzeugen auch in Länder wie etwa Saudi-Arabien. Diese Flugzeuge gelten nicht als Kriegsmaterial. Zuletzt drohte Pilatus 2019 allerdings ein Verbot von Wartungsarbeiten im arabischen Raum.
Der Manager führte das Unternehmen mit einer Nischenpolitik erfolgreich. Seit 2001 beschäftigte es an seinem Hauptsitz in Stans mehr als 1000 Beschäftigte. 2013 überschritt der Umsatz die Milliarden-Grenze. Heute hat Pilatus mehr als doppelt so viele Angestellte in Stans. 2021, als Schwenk das Steuer abgab, belief sich der Umsatz auf 1.3 Milliarden Franken.
Mit viel Geschick machte Schwenk 2014 den Rollout des PC-24, des ersten Düsenflugzeugs von Pilatus, zum Volksfest mit 35'000 Personen. Das Geschäftsflugzeug zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es auch auf kurzen Naturpisten starten und landen kann.
Schwenk leitete ferner 16 Jahre lang als Verwaltungsratspräsident die Geschicke der Pilatus-Bahnen. Er formte den früheren Bergbahnbetrieb zu einem modernen Tourismusbetrieb. Zudem übernahm er die Mineralquelle Bad Knutwil AG im Kanton Luzern.