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Zinsentscheid EZB: Keine Veränderung des Leitzinses

  • Die Währungshüter der Eurozone ändern ihren Kurs vorerst nicht.
  • Der Leitzins bleibt bei 4.5 Prozent, so die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, in Frankfurt.
  • Zuletzt ist die für den Zinsentscheid wichtige Inflationsrate weiter gesunken. Forderungen nach einer Zinssenkung dürften folglich nicht verstummen.

Trotz der rückläufigen Inflation lässt die EZB die Leitzinsen im Euroraum also zum fünften Mal in Folge unverändert. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, liegt weiter bei 4.5 Prozent.

Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, beträgt unverändert vier Prozent. Volkswirte rechnen allgemein im Juni mit einer von Wirtschaft und privaten Kreditnehmern ersehnten Zinssenkung.

Einige Mitglieder des geldpolitischen Rats seien bereits jetzt zuversichtlich gewesen, dass die Bedingungen für eine Reduzierung erfüllt seien, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie seien allerdings bereit gewesen, sich der grossen Mehrheit im Rat anzuschliessen, die lieber zusätzliche Informationen im Juni abwarten wolle.

Im März senkte die SNB den Leitzins überraschend auf 1.5 Prozent

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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) läutete zum Frühlingsbeginn überraschend die Zinswende ein und senkte den Leitzins von 1.75 auf 1.5 Prozent. Möglich sei das, weil die Teuerung unter Kontrolle sei, sagte SNB-Chef Thomas Jordan. Mit der Senkung des Leitzinses war die SNB die erste bedeutende Zentralbank, die ihre straffe Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation zurückfährt. Im Vorfeld hatten Analystinnen und Analysten einen gleichbleibenden SNB-Leitzins erwartet.

An den Märkten wird schon länger damit gerechnet, dass die EZB auf der nächsten geldpolitischen Sitzung im Juni ihre Leitzinsen reduziert. Zunächst beliess die EZB ihre Leitzinsen aber auf dem erhöhten Niveau. In der Erklärung zur Entscheidung heisst es, dass eine erste Lockerung angebracht sei, wenn man zuversichtlich sei, dass sich die Inflation nachhaltig auf das Preisziel zubewege. Um die in den letzten Jahren auf Rekordhöhe gestiegene Inflation in den Griff zu bekommen, hatte die EZB seit Juli 2022 zehnmal in Folge die Zinsen nach oben geschraubt.

Lagarde lässt Zinswende offen

EZB-Chefin Christine Lagarde lässt offen, ob die Zinswende im Euroraum womöglich früher als in den USA eingeleitet wird. Die Zinsentscheidungen würden von Sitzung zu Sitzung und abhängig von den Daten getroffen, sagte sie nach dem Zinsbeschluss. Sie könne sich daher auf keinen Zinspfad festlegen, solange die Zahlen nicht vorlägen.

Mit Blick auf die US-Notenbank Fed sagte sie: «Ich werde nicht über die geldpolitische Haltung und die Entscheidungen einer anderen Zentralbank spekulieren.» Sollte die EZB auf ihrer nächsten Zinssitzung am 6. Juni die Zinsen erstmals wieder senken, würde sie sehr wahrscheinlich noch vor der Fed die Zinswende einleiten.

Inflation in den USA steigt leicht

Die nächsten Zinsbeschlüsse der US-Notenbank stehen am 1. Mai und dann am 12. Juni an. Eine Zinssenkung der US-Notenbank bereits Anfang Mai gilt als praktisch ausgeschlossen. Auch ein erster Schritt nach unten im Juni wird an den Finanzmärkten als eher unwahrscheinlich angesehen. Denn die Inflation in den USA war zuletzt im März sogar auf 3.5 Prozent gestiegen – nach 3.2 Prozent im Februar –, womit sie sich weiter vom angestrebten Zielwert der Fed von zwei Prozent entfernt hat. Zudem zeigt sich die US-Wirtschaft robust und der Arbeitsmarkt boomt.

Die Fed hat die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von aktuell 5.25 bis 5.50 Prozent nach oben gesetzt. Zuletzt hatte sie aber mehrfach pausiert. Eine Abkühlung des Arbeitsmarktes ist aus Sicht der Fed eine wichtige Voraussetzung, um die Inflation nachhaltig auf die angestrebte Marke von zwei Prozent zu senken.

SRF 4 News, 11.04.2024, 15.30 Uhr ; 

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