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Zweite Quartalszahlen UBS verdient mehr als im Vorjahr

  • Die UBS hat im zweiten Quartal 2019 mehr verdient als im Vorjahrsquartal zur selben Zeit.
  • Sie hat damit die Erwartungen des Marktes markant übertroffen.
  • Für die nähere Zukunft gibt sich die UBS eher zurückhaltend.

Vor Steuern erreicht die UBS in der Periode von April bis Juni einen Gewinn von 1.76 Milliarden US-Dollar nach 1.71 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich verblieb mit 1.39 Milliarden ebenfalls leicht mehr als in der Vergleichsperiode mit 1.38 Milliarden.

Einschätzung von Wirtschaftsredaktor Jan Baumann

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Die UBS hat mit rund 1.4 Milliarden Dollar Gewinn im zweiten Quartal positiv überrascht. Doch die niedrigen Zinsen belasten das Geschäft zunehmend.

Führende Notenbanken wie die amerikanische Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) dürften – sehr bald schon – die Zinsen senken. Sie tun dies mit Blick auf die flaue Konjunktur: Eine weitere Spritze billigen Geldes soll die Wirtschaft beleben. Kurzfristig ist das gut für Banken wie die UBS. Denn die Niedrigzinsen der Notenbanken treiben den Boom an den Aktienmärkten an – und festere Börsenkurse schlagen sich tendenziell in höheren Gebühreneinnahmen der Banken nieder.

Im zurückliegenden ersten Halbjahr hat die UBS von diesem Börseneffekt profitiert. Es ist wie mit der sprichwörtlichen Flut an der Meeresküste, die alle Boote steigen lässt, auch das Boot der grössten Schweizer Bank mit ihrem riesigen internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft.

Doch zeigt sich in den jüngsten Geschäftszahlen auch bereits der langfristige Nachteil dauerhaft niedriger Zinsen: Der Abwärtsdruck auf die Gewinne aus dem Kreditgeschäft nimmt zu. Und in der Vermögensverwaltung hält sich die Kundschaft vorsichtshalber zurück. Denn die Investoren weltweit wissen: Ewig kann der Börsenaufschwung nicht andauern, auch wenn die Notenbanken die Geldschleusen noch weiter öffnen. Das begrenzt das Potenzial für weitere Gewinnsteigerungen – auch für die UBS.

Der Geschäftsertrag betrug 7.53 Milliarden und lag damit auch über den durchschnittlich erwarteten 7.20 Milliarden US-Dollar.

Mehr verwaltetes Vermögen

Von besonderer Bedeutung sind für den grössten Vermögensverwalter der Welt jeweils die Netto-Neugelder. Nach einem hohen Zufluss von 22.3 Milliarden im ersten Quartal 2019 musste die globale Vermögensverwaltungseinheit Global Wealth Management (GWM) im zweiten Quartal einen Abfluss von 2 Milliarden Dollar hinnehmen. Als Grund führt die Bank saisonal steuerbedingte Abflüsse in den USA von 5.1 Milliarden an. Die bereinigte Nettomarge in der Vermögensverwaltung betrug 14 Basispunkte nach 15 Basispunkten im Vorquartal.

Die insgesamt verwalteten Vermögen legten aufgrund der Marktentwicklung trotzdem zu. Sie beliefen sich per Ende Quartal auf 3381 Milliarden nach 3318 Milliarden Dollar per Ende März 2019.

Positiver Regionen- und Geschäftsmix

Für die weitere Entwicklung gibt sich das Management vorsichtig. Das globale Wachstumstempo habe sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Die Notenbanken hätten zu erkennen gegeben, dass sie den geldpolitischen Normalisierungsprozess umkehren und neue Stimulierungsmassnahmen ergreifen wollen. Ein deutlicher Zinsrückgang zusammen mit den erwarteten Zinssenkungen werden den Nettozinsertrag im Vergleich zum letzten Jahr weiter beeinträchtigen, warnt die Bank.

Der diversifizierte Regionen- und Geschäftsmix sowie die durch die höheren verwalteten Vermögen positiv beeinflussten wiederkehrenden Erträge sollten helfen, die Auswirkungen zu mindern, schreibt die UBS weiter. Eine verbesserte Anlegerstimmung und höhere Marktvolatilität könnten zudem dazu beitragen, die typische Verlangsamung im dritten Quartal auszugleichen.

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